Graz - Eine schwerer Schlag gegen die Suchtgiftkriminalität ist der Exekutive dieser Tage in Graz gelungen: Wie die Polizei am Freitag bekannt gab, wurde eine türkisch-kurdisch-albanische Dealer-Bande ausgehoben und 4,5 Kilogramm Heroin im Schwarzmarktwert von rund zwei Millionen Euro beschlagnahmt. Sieben Täter wurden verhaftet. Beamte des Bundeskriminalamtes hatten in einer konzertierten Aktion gemeinsam mit Kriminalisten der Grazer Polizei seit Monaten Ermittlungen gegen die von Graz aus operierende Tätergruppe geführt und Ende Mai zugeschlagen. Als Drahtzieher wurde ein 44 Jahre alter türkischer Gastwirt verhaftet. Die Polizei geht davon aus, dass der Drogenring schon seit Jahren in großen Stil mit Heroin und Kokain gehandelt und vor allem die Rot-Licht-Szene beliefert hat. Festnahmen bei Übergabe Ein vertraulicher Hinweis hatte die Ermittler auf die richtige Spur gebracht. Sie führte zum Gastwirt Haci Hüseyin D., der im Bezirk Geidorf - bisher unauffällig - ein Lokal betrieb. Es gelang in der Folge, einen verdeckten Ermittler einzuschleusen, der schließlich ein Scheingeschäft einleitete. Bei der Übergabe der Ware - 4,5 Kilogramm Heroin, eingeschmuggelt auf der so genannten Balkanroute - auf dem Parkplatz eines Möbelmarktes im Süden von Graz wurde die gesamte Bande dingfest gemacht. Bei einem der Täter wurde das Schmuggelauto und ein namhafter Geldbetrag, das vermutlich auf Drogengeschäften stammen dürfte, sichergestellt. Laut Ermittungsleiter Werner Jud handelte es sich um einen "dicken Fisch" der heimischen Drogenszene, der ins Netz gegangen war. Mit dem vorgeblichen Interessenten war bereits ein Folgedeal im Umfang von 50 Kilogramm Heroin vereinbart worden. Die Täter, neben dem "Organisator" D. die Türken Hasan D. (43) und Haci C. (36), die Albaner Sadush S. (35), Elez R. (28), der Kurde Bashkim L. (23) sowie der österreichische Vermittler Andreas S. (37) zeigten sich teilweise geständig. Sie wurden in die Justizanstalt Jakomini eingeliefert und in Untersuchungshaft genommen. (APA)