Etat
Premiere vorerst gerettet
Banken geben grünes Licht für Zwischenfinanzierung
Der verlustreiche Bezahlsender Premiere ist
vorerst gerettet. Die Banken hätten grünes Licht für eine dringend
nötige Zwischenfinanzierung in Höhe von rund 100 Millionen Euro
gegeben, erfuhr die dpa am Donnerstag aus Finanzkreisen. Damit wurde
ein entsprechender Bericht des "Tagesspiegel" (Freitagausgabe)
bestätigt. Mit der Finanzspritze könne der Sender voraussichtlich
mehrere Monate überleben und nach Investoren suchen, sagte ein
Branchenkenner. Die Muttergesellschaft KirchPayTV hatte bereits vor
einigen Wochen Insolvenzantrag gestellt. Seitdem hing auch die
Zukunft von Premiere an einem seidenen Faden. Bereits in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass die
Bayerische Landesbank und die HypoVereinsbank grundsätzlich zur
Zahlung des Kredits in Höhe von rund 100 Millionen Euro bereit sind,
dies aber an verschiedene Bedingungen geknüpft hatten. Unter anderem
sollte Premiere eine Vereinbarung mit der Fußball-Bundesliga über die
Zukunft der Bundesliga-Übertragungen treffen. Außerdem ging es um
Preisverhandlungen mit mehreren Hollywood-Studios. Die Banken
erwarten nach Informationen aus Branchenkreisen weiterhin, dass
Premiere diese Bemühungen erfolgreich abschließt.
Die hohen Verluste bei dem Abo-Sender waren ein Hauptgrund für die
Pleite der KirchGruppe. Um Kosten zu sparen, hatte Premiere-Chef
Georg Kofler bereits den Abbau von 1000 Arbeitsplätzen und umfassende
Umstrukturierungen angekündigt. (APA/dpa)