Der krisengeschüttelte britische Netzwerkausrüster Marconi ringt mit einem Bankenkonsortium und Anteilseignern um einen Weg aus der Krise. Nachdem die Banken Marconi den Geldhahn zugedreht hatten, würden die Verhandlungen bezüglich einer Sanierung "gute Fortschritte" machen, teilte der ehemalige britische Vorzeigekonzern heute, Donnerstag, ad hoc mit. Konkret geht es um einen Nachlass der Riesenschulden in Höhe von 4,3 Mrd. Pfund (6,7 Mrd. Euro) gegen Aktien des Unternehmens. Noch vor wenigen Wochen hatte Marconi den Schuldenstand mit 2,9 Mrd. Pfund (4,6 Mrd. Euro) angegeben. Bodenlos Der Aktienkurs fiel innerhalb eines Jahres um mehr als 99 Prozent von 400 auf fünf Pence (London Stock Exchange) ins Bodenlose. Aus diesem Grund erwartet sich Marconi "in den nächsten Wochen eine Nachricht von der Nasdaq bezüglich eines Delistings zu erhalten", heißt es weiter. Hier hielt das Papier heute, Donnerstag, bei 0,15 Dollar. An der Börse London soll das Papier weiter gehandelt werden. Innerhalb eines Jahres wurden rund die Hälfte der ursprünglich 55.000 Mitarbeiter abgebaut. Marconi musste im vergangenen Geschäftsjahr ein Rekordminus hinnehmen. Der Nettoverlust der Gruppe vervielfachte sich von 435 Mio. auf 5,88 Mrd. Pfund (9,41 Mrd. Euro) und übertraf damit sogar die Umsätze, die um 34 Prozent von 6,94 auf 4,57 Mrd. Pfund (7,32 Mrd. Euro) schrumpften. (pte)