Brüssel - Der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Christoph Leitl, hat am Donnerstag in seiner Funktion als Präsident des Dachverbandes der europäischen Wirtschafskammern, Eurochambres, bei EU-Industriekommissar Erkki Liikanen um Rückendeckung für seine Wünsche für die Klein- und Mittelbetriebe (KMU) bezüglich der künftigen Bestimmungen für die Kreditvergabe (Basel II) gebeten. "Ich habe Liikanen den Vorschlag überbracht, dass alle Bankkredite unter 5 Mill. Euro nicht in Basel II einbezogen werden", sagte Leitl nach dem Gespräch mit Liikanen zur APA. Damit würden mehr als 80 Prozent der österreichischen Betriebe und damit alle Klein- und Mittelbetriebe von Basel II unberührt bleiben, was den KMU ihre existentiellen Sorgen nehmen würde, betonte Leitl. Liikanens Reaktion auf diesen Vorschlag sei "positiv" gewesen: "Liikanen will meinen Vorschlag unterstützen". Leitl sieht gute Chancen, dass es zu dieser Ausnahmeregelung kommt, denn: "Es ist noch keine Bank durch Kleinbetriebe in Schwierigkeiten gekommen". Außerdem würde diese Regelung Vieles an Bürokratie ersparen. Eurochambres unterstützt Prodi Eurochambres unterstützt indes EU-Kommissionspräsident Romano Prodi bei der geplanten Reform der EU-Kommission: "Wir wollen eine professionell arbeitende EU-Kommission, denn nur diese kann das Ziel erreichen, bis 2010 zum dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu werden", betonte Leitl. Das Bilden von Kompetenzzentren in der Kommission sei der richtige Weg, um "professioneller, schlagkräftiger und unbürokratischer" reagieren zu können. Eurochambres ist der Zusammenschluss von 1.500 Wirtschaftskammern aus 36 Staaten, von der EU bis Russland und Israel. Sie vertritt damit 18 Mill. Unternehmen - davon 95 Prozent Klein- und Mittelbetriebe - mit 100 Millionen Arbeitnehmern. (APA)