Kosovo
Haager Tribunal kritisiert Jugoslawien und Republika Srpska
Kooperation sei weiterhin ungenügend - Kriegsverbrechertribunal fordert Auslieferung von Karadzic und Mladic
Sarajewo - Das UNO-Kriegsverbrechertribunal (ICTY) ist
weiter unzufrieden mit der Zusammenarbeit der bosnischen Republika
Sprska und der Bundesrepublik Jugoslawien. Das Tribunal erwarte mehr
Kooperation, vor allem bei einer Auslieferung des untergetauchten
bosnischen Ex-Serbenführers Radovan Karadzic und seines Armeechefs
Ratko Mladic, sagte die Sprecherin des Tribunals, Florence Hartmann,
am Donnerstag in Sarajewo. "Das Hauptproblem liegt für uns noch immer in der Zusammenarbeit
mit der Republika Srpska und der Bundesrepublik Jugoslawien, und wir
sind nicht zufrieden mit ihrem Maß an Kooperation", sagte Hartmann.
"Nach unseren Informationen hält sich Karadzic in der Serbenrepublik
auf und Mladic in Jugoslawien, und wir erwarten, dass sie uns diese
beiden Flüchtigen überstellen", sagte sie. Das gelte auch für andere
Gesuchte.
Hartmann ist zusammen mit der Spitze des UNO-Tribunals für fünf
Tage in Bosnien-Herzegowina unterwegs, um Bedingungen für die
Übergabe von Kriegsverbrecherprozesses an die dortige Justiz zu
prüfen. Als Voraussetzung dafür war eine Justizreform genannt worden.(APA/dpa)