Wien - "Lärmarm" soll sie sein. Und nicht schmutzen soll sie, die gigantische Künette, die quer durch Wien gebuddelt wird. Das haben zumindest einmal die Wiener Linien den "Maulwürfen" versprochen - einer von den Wiener Grünen gegründeten Bürgerinitiative. Also eigentlich eine Politikerinitiative.Ab 2003 soll jedenfalls in der Leopoldstadt und in Donaustadt aufgegraben und gewerkt werden. Und eine Zeit lang wurde kolportiert, diese "Maulwürfe" wollten nur den U-Bahn-Bau verzögern. Stimmt aber überhaupt nicht, betonten Cécile Cordon und Rüdiger Maresch von den Grünen am Mittwoch - Ziel sei es gewesen, Parteienstellung bei der Umweltverträglichkeitsprüfung zu erlangen. Am Donnerstag wurde nun ein Übereinkommen mit insgesamt 23 Maßnahmen zwischen den "Maulwürfen" und den Wiener Linien unterzeichnet, das eine möglichst umweltgerechte Baustellenführung und Anrainerschutz sicherstellen soll. So wurde etwa festgelegt, dass die Zu- und Abfahrten der Baustellen auf staubfrei befestigten Wegen erfolgen müssen, die stets gereinigt werden. Nicht staubfrei befestigte Wege innerhalb der Baustelle müssen durch Sprühbefeuchtung feucht gehalten werden. Und innerhalb der Baustellen dürfen die - lärmarmen - Baufahrzeuge nur mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs sein. Für Anrainer wird ein Monatsplan erstellt, in dem aufgelistet ist, wann die Lkw wie lange fahren. Außerdem soll durch eine Brückenkonstruktion verhindert werden, dass das Donaustädter Mühlwasser durch die Bauarbeiten in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Einigung mit der Initiative "Maulwurf" sei aber nur ein Teilerfolg, räumte Wiener-Linien-Rechtsanwalt Herwig Kraemmer ein. Denn auch eine zweite Bürgerinitiative stelle noch Forderungen zum U2-Ausbau. Bis zum Jahresende erwarten die Wiener Linien aber eine Einigung auch mit dieser Gruppe. (APA, frei, DER STANDARD, Printausgabe 21.6.2002)