Österreich
Bundesheer: Stillschweigen über Konsequenzen im Fall Endres
Nach dem betrunkenen verursachten Verkehrsunfall des Grazer Bundesheer-Offiziers wurde das so genannte Kommandantenverfahren diese Woche abgeschlossen
Graz - Nach dem im betrunkenen Zustand verursachten
Verkehrsunfall des Grazer Bundesheer-Offiziers und mittlerweile
zurückgetretenen Obmannes der Grazer Bürgerwehr, Helge Endres, wurde
das das so genannte Kommandantenverfahren diese Woche abgeschlossen.
Dies teilte der Vorgesetzte von Oberst Endres, Korpskommandant Alfred
Plienegger, auf APA-Anfrage mit. Über den Ausgang des Verfahrens
meinte Plienegger nur "no comment". Endres selbst war ebenfalls zu
keiner Stellungnahme bereit und berief sich auf "Geheimhaltung".Abnahme sowohl der Lenkerberechtigung als auch des Heeresführerscheins
Endres, Anfang Juni noch Obmann des Grazer Vereins Bürger für
Schutz und Sicherheit - bekannt als Träger der FPÖ-initiierten Grazer
Bürgerwehr -, war in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen und
hatte im Anschluss den Alkotest verweigert, was einer nachgewiesenen
Alkoholisierung gleichkommt. Danach kam es zu einer Abnahme sowohl
der Lenkerberechtigung als auch des Heeresführerscheins.
Beim Bundesheer kommt bei disziplinären Fällen für gewöhnlich ein
Verfahren in Gang: Dies kann einerseits durch eine
Disziplinarkommission oder durch den Vorgesetzten wahrgenommen
werden. Im konkreten Fall nahm sich der Vorgesetzte des Verfahrens
an.
Endres war bereits nach seinem umstrittenen, dienstwidrigen
Auftritt in Heeres-Uniform bei der Präsentation der Bürgerwehr von
Plienegger zu einem Gespräch befohlen worden. Endres, der nach wie
vor die Funktion eines Presseoffiziers im I. Korps in Graz bekleidet,
hatte unmittelbar nach dem Vorfall alle politischen Funktionen in der
FPÖ - u.a. als Gemeinderat und Sicherheitssprecher - zurückgelegt. (APA)