Mehrere Tausend Fonds, Hunderte Werbeprospekte, Dutzende Performance-Vergleiche, widersprüchliche Empfehlungen, Geldverlust im Freundes- und Bekanntenkreis. Wo also beginnen mit dem Wunsch nach Vorsorge und Sparen jenseits oder zusätzlich zu Sparbuch und Lebensversicherung? Am besten mit anstrengender Eigenverantwortung und Selbsterforschung. Detailliert gemacht ergibt sich daraus ein gesamter Finanzplan.Zuerst sollten die Anlageziele für ein Fondsinvestment definiert werden. Also: Geht es um einmalige Anschaffungen oder um Geld für den Ruhestand, also langfristige Vermögensplanung. Dann sollte der Zeitraum des Sparens, der Anlagehorizont, festgestellt werden. Wann brauche ich das Geld, wie lange kann ich einzahlen? Wann will ich wie viel Geld herausholen? Anschließend muss durchgerechnet werden, wie viel Geld nach allen Fixkosten überhaupt frei verfügbar ist - ist das Anlageziel also realistisch? Risikobereitschaft wichtig Bei der Auswahl des Fonds ist die Risikobereitschaft - die Qualität der Nerven - wichtig. Höhere Renditen bergen höheres Risiko. Wie viel Verlust kann ich (mittelfristig) verkraften? Checklisten dafür finden sich im Web unter dem Stichwort Financial Planning. Renditerwartungen von fünf Prozent bei Anleihen-und sieben bis neun Prozent bei Aktienfonds sind realistisch. Wer mehr will, muss mehr Risikokomponenten einfügen. Grundsätzlich sollte man einige Weisheiten aus Omas Spruchsammlung beherzigen, etwa: Nicht alle Eier in einen Korb legen. Die Branche nennt das Diversifikation, also die Streuung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen. Dann geht es auf die Suche nach dem geeigneten Fondsprodukt. Fondsrating bietet Hilfestellung Fondsratings bieten dafür eine gewisse Hilfestellung. Sie beurteilen die Güte der Produkte nach unterschiedlichen Kriterien. Performance-Vergleiche sind auch hilfreich, allerdings beziehen sie sich immer auf die Vergangenheit und sagen über die Zukunft nur bedingt etwas aus. Große Fondsratingagenturen sind: Standard & Poor's , Feri Trust und Morningstar . Bestückt mit solchem Wissen lassen sich dem Anlageberater auch die richtigen Fragen stellen. Berichtet er dann über Fondsmanagement und Anlageentscheidungen, weiß man nach einigen Gesprächen, wovon geredet wird, was stimmen kann und was nicht. Wesentlich ist dann das weite Feld der Spesengesamtlast. (Karin Bauer, DER STANDARD, Printausgabe 20.6.2002)