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Foto: REUTERS/Goran Tomasevic
Belgrad - Der frühere serbische Geheimpolizeichef Rade Markovic ist bereit, auf Aufforderung des UNO-Tribunals in Den Haag auszusagen. Das erklärte sein Belgrader Anwalt Dusan Masic am Mittwoch gegenüber dem Belgrader Sender "B-92". Markovic stand von Spätherbst 1998 bis Ende 2001 an der Spitze des serbischen Staatssicherheitsdienstes. Markovic war im Februar 2001 unter dem Verdacht des Verrates von Staatsgeheimnissen festgenommen und in einem anschließenden Prozess auch zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das Oberste Gericht hat das Urteil neulich annulliert und eine Neuaufnahme des Verfahrens angekündigt. Markovic ließ am Dienstag wissen, dass der Erlass, mit dem Milosevic im Jahr 1997 alle Spezialeinheiten der Geheimpolizei unter eigene Kontrolle gestellt hatte, ein Jahr später erneut außer Kraft gesetzt worden sei. Der Erlass wird als möglicher Hauptbeweis im Prozess betrachtet, der vor dem UNO-Tribunal wegen Kriegsverbrechen im Kosovo gegen Milosevic läuft.(APA)