Serbien: Ex-Geheimdienstchef Markovic will vor UNO-Tribunal aussagen
War von Herbst 1998 bis Jänner 2001 an der Spitze des Staatssicherheitsdienstes
Redaktion
,
Belgrad - Der frühere serbische Geheimpolizeichef Rade
Markovic ist bereit, auf Aufforderung des UNO-Tribunals in Den Haag
auszusagen. Das erklärte sein Belgrader Anwalt Dusan Masic am
Mittwoch gegenüber dem Belgrader Sender "B-92". Markovic stand von
Spätherbst 1998 bis Ende 2001 an der Spitze des serbischen
Staatssicherheitsdienstes.
Markovic war im Februar 2001 unter dem Verdacht des Verrates von
Staatsgeheimnissen festgenommen und in einem anschließenden Prozess
auch zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das Oberste
Gericht hat das Urteil neulich annulliert und eine Neuaufnahme des
Verfahrens angekündigt.
Markovic ließ am Dienstag wissen, dass der Erlass, mit dem
Milosevic im Jahr 1997 alle Spezialeinheiten der Geheimpolizei unter
eigene Kontrolle gestellt hatte, ein Jahr später erneut außer Kraft
gesetzt worden sei. Der Erlass wird als möglicher Hauptbeweis im
Prozess betrachtet, der vor dem UNO-Tribunal wegen Kriegsverbrechen
im Kosovo gegen Milosevic läuft.(APA)
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