Netzpolitik
Für Softwarepiraten wird es eng - Hinweise auf Raubkopierer steigen
Neue Offensive der Business Software Alliance
Das Geschäft der Raubkopierer wird immer
gefährlicher. In Österreich sind in den ersten sechs Monaten 2002 bei
der Business Software Alliance (BSA) um 5 Prozent mehr Hinweise auf
den Einsatz illegaler Software bei Unternehmen als im gleichen
Zeitraum 2001 eingegangen. Gleichzeitig stieg auch die Summe der
Vergleichs- und Nachlizenzierungszahlungen ertappter Unternehmen von
85.000 auf über 211.000 Euro. Auch die Zahl der Zugriffe auf die
BSA-Internetseite
, wo Internet-User
Softwarepiraterie melden können, stieg um 400 Prozent an, teilte die
BSA am Mittwoch in ihrer Bilanz zum ersten Halbjahr mit.
Große Firmen genauso wie einen jungen Mann
Dabei erwischte es große Firmen genauso wie einen jungen Mann, der
über das Internet selbst gebrannte Raubkopien verkaufte. Bereits 2001
wurden in 6.500 Fällen rechtliche Schritte gegen europäische
Unternehmen eingeleitet, die unlizenzierte Software einsetzen, so die
BSA weiter.
Verschärft
Nachdem die Piraterie-Rate 2001 zum zweiten Mal in Folge
angestieg, hat die BSA ihren Kampf gegen Softwarepiraterie
verschärft. Die neue Offensive sei die Reaktion auf die gestiegene
Raubkopierate in Westeuropa und weltweit.
"Dies ist eine scharfe Antwort der europäischen Softwareindustrie,
deren Geduld durch den Anstieg der Softwarepiraterie auf die Probe
gestellt wurde", erklärt Beth Scott, Vizepräsident von BSA-Europa.
Die Softwareindustrie in Europa habe schon mit der weltweiten
IT-Krise zu kämpfen. Die steigende Piraterie-Rate sorge für
Beunruhigung, denn "keine Branche kann es sich leisten, dass 40
Prozent ihres Geschäftes durch Diebstahl verloren gehen", so Scott.
Härtere Gangart gefordert
Die BSA mahnt deshalb bei den europäischen Regierungen eine
härtere Gangart gegen Softwarepiraterie und die Harmonisierung der
europäischen Gesetzgebung ein. Vor allem die
EU-Enforcement-Richtlinie könne hier entscheidende Impulse liefern,
heißt es.
Tools
2001 erhielten über eine Millionen Unternehmen von der BSA
Anregungen und Hilfe zur Überprüfung ihrer Softwarebestände. Das Internet steht auf der Prioritätenliste der BSA oben an. Die
Online-Recherche der Ermittlerteams wird durch neue Tools und
Techniken verstärkt, und die Internet-Ermittlerteams der BSA suchen
weiter aktiv nach illegalen Angeboten im Netz.(APA)