Wien - Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad werden Biker, die auf ihren Motorrädern im kühlenden Fahrtwind sitzen, immer wieder von schwitzenden Autofahrern beneidet. In Wirklichkeit haben viele Autos bereits eine Klimaanlage, während bei den "Kradlern" der Schweiß in Strömen fließt, wenn ein Mindestmaß an Schutzbekleidung getragen wird. Einige kleine Tricks gibt es aber, um der Hitze ein Schnippchen zu schlagen. Im Gegensatz zu Autofahrern sitzen Biker ungeschützt in der prallen Sonne. Gewand und Helm werden aufgeheizt. Bei fehlendem Fahrtwind, etwa im Stadtverkehr, stehen die Fahrer oft kurz vor dem Kollaps. Wer die Ausrüstung richtig wählt, hat Schutz bei Unfällen und vor der Sonne. Der Sommerhelm ist weiß Der richtige "Sommerhelm" ist weiß. Je dunkler die Farbe, desto stärker heizt sich das Material auf. Metallic-Lackierungen wirken wie eine eingebaute Heizung. Im Gegensatz zu den meist gut belüfteten Vollvisierschalen sitzen die beliebten Jethelme konstruktionsbedingt viel enger am Kopf. Radhelme bieten bei einem Unfall keinen Schutz, ihre Verwendung am Motorrad ist verboten. Einige Hersteller bieten mittlerweile schon einen echten Sommer-Kopfschutz für Biker an. Ein T-Shirt ist zuwenig - der Nierengurt ein Muss Textil- oder Ledermotorradjacken sind meist schwarz. Im Sommer kann es darunter unerträglich heiß werden. Bei Fahrten mit höheren Geschwindigkeiten sollte der solide Schutz aber trotzdem getragen werden. Nach intensiver Sonneneinstrahlung muss Leder übrigens wieder neu eingelassen werden. Das im Wind flatternde T-Shirt sieht vielleicht lässig aus, selbst bei einem harmlosen Ausrutscher ist es aber sofort in Fetzen. Eine dünne Jacke aus reißfestem Baumwollgewebe schützt hingegen die Haut vor Sonne, Fliegen und Asphalt. Wer nur einen Knopf schließt und den Fahrtwind in die Jacke lässt, riskiert aber vom steifen Hals über unangenehme Verkühlungen im Schulter- und Rückenbereich bis zu Nierenbeschwerden jede Menge Probleme. Der Nierengurt ist sowieso ein Muss. Brandblasen vom Auspuff durch kurze Hosen Zumindest ganz dünne Handschuhe sollten getragen werden, der Verzicht ist sträflicher Leichtsinn. Wer in Badeschlapfen und kurzen Hosen seine Kammerdienerwaden zeigt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er sich am heißen Auspuff Brandblasen holt. Feste Turnschuhe - am Besten hoch mit Knöchelschutz - mit rutschfester Sohle können statt dicker Lederstiefel verwendet werden. Die Schuhbänder sollten aber gesichert sein, denn sie verhängen sich immer im dümmsten Moment an den Fußrasten. Wer vorausschauend fährt, kann sich auch einige Schweißperlen sparen. Statt jeden Ampelstart zu gewinnen, sollte gleichmäßig von Kreuzung zu Kreuzung gefahren werden, um den Fahrtwind möglichst lange auszunützen. Auf breiteren Straßen findet sich meist eine Fahrspur, die im Schatten liegt; es ist die, auf der bereits viele unterwegs sind. (APA)