Inland
Aufruf zum Wahlboykott an Uni Klagenfurt
Auf Grund des neuen Universitätsgesetzes
Klagenfurt - Die Mitgliederversammlung des
Universitätslehrer/innen/verbands (ULV) hat alle Kolleginnen und
Kollegen des sogenannten Mittelbaus (Assistent/inn/en und
Dozent/inn/en) dazu aufgerufen, sich nicht an für Mittwoch (19. Juni)
angesetzten Wahlen für Senat, Institutskonferenzen und
Studienkommissionen zu beteiligen. Hintergrund für den Wahlboykott
ist das neue Universitätsgesetz (U 2002). Der ULV sieht es als Zynismus, von den Angehörigen des Mittelbaus
zu verlangen, für Funktionen zu kandidieren, die demnächst durch das
UG 2002 zusammen mit den Mitbestimmungsmöglichkeiten für den
Mittelbau abgeschafft werden. Eine solche Kandidatur oder die
Übernahme einer Funktion nach einer solchen Wahl "widerspricht
jeglicher Selbstachtung", heißt es in einer Aussendung. Möge die
Arbeit jetzt schon von jenen übernommen und auch durchgeführt werden,
die nach dem Willen der Regierungsparteien ab Inkrafttreten des neuen
Gesetzes allein dafür qualifiziert sind: von den
Universitätsprofessor/inn/en.
Der ULV hat sich am 5. Juni an die Kolleginnen und Kollegen des
Mittelbaus mit folgendem Appell gewandt:
1. Der ULV fordert alle Kolleginnen und Kollegen auf, sich nicht an
den Wahlen am 19. Juni zu beteiligen und keine Kandidaturerklärungen
abzugeben.
2. Der ULV fordert die Mittelbaumitglieder des Senats auf, ihre
Mitgliedschaft im Senat bis auf weiteres zu sistieren und ruhen zu
lassen.
3. Der ULV fordert die Mittelbaumitglieder in allen anderen Gremien
auf, ihre Funktionen und Mitgliedschaften in Organen der
Selbstverwaltung niederzulegen, falls das geplante UG 2002 in Kraft
tritt.
Ein erster Erfolg des Appells ist laut Uiv.-Doz. Franz Ofner
bereits eingetreten: Die Mittelbaumitglieder des Senats haben ihre
Mitgliedschaft im Senat sistiert und die Wahlen in die jetzt zur
Beschickung anstehenden Kommissionen und Kollegialorgane finden nicht
statt. (APA)