Marburg - Ein dynamisches Wachstum und eine Verbesserung der Ertragslage teilte die Raiffeisen Zentralbank (RZB) bei der erst vor wenigen Wochen mehrheitlich (97 Prozent) übernommenen slowenischen Krekova banka mit. Wie der für das Auslandsgeschäft zuständige Generaldirektor Herbert Stepic am Dienstag nach der Hauptversammlung des Instituts in Marburg erklärte, soll der Marktanteil von derzeit knapp zwei Prozent in den nächsten fünf Jahren auf acht bis zehn Prozent gesteigert werden. Die Eigenkapitalrendite soll sich von gut acht Prozent auf zehn bis zwölf Prozent verbessern. Um das geplante Wachstum zu unterstützen, soll das Eigenkapital der Raiffeisen Krekova banka - so der neue Name des 1992 gegründeten Instituts - in diesem Zeitraum jährlich um 20 bis 25 Prozent aufgestockt werden. Das Filialnetz soll durch die kurzfristige Eröffnung von Zweigstellen in Celje und Nova Mesto von derzeit 14 auf 16 erweitert werden; damit würde die Bank ganz Slowenien abdecken. Beteiligung erwünscht Den Raiffeisenlandesbanken von Kärnten, der Steiermark und dem Burgenland (diese Bundesländer grenzen an Slowenien) wird eine Beteiligung an der Raiffeisen Krekova banka angeboten werden, sagte Stepic. Insgesamt sollen aber nicht mehr als 25 Prozent abgegeben werden. Die Krekova banka kam im vergangenen Jahr auf eine Bilanzsumme von umgerechnet 342 Mio. Euro, gab Generaldirektor Ales Zajdela, der das Institut auch nach Übernahme durch Raiffeisen leiten wird, bekannt. Das entspreche einer Zunahme von 16 Prozent. Eine ähnliche Wachstumsrate sei auch in den ersten fünf Monaten dieses Jahres zu registrieren. Der Jahresgewinn vor Steuern habe sich im vergangenen Jahr um zehn Prozent auf 2,65 Mio. Euro erhöht. Das Institut beschäftigt derzeit 230 Mitarbeiter. Stepic wies darauf hin, dass mit dem Erwerb der Krekova banka das Osteuropanetzwerk der RZB um eine weitere Perle ergänzt worden sei. Bisher sei Raiffeisen in Slowenien nur mit einer Repräsentanz, die jetzt geschlossen wird, und einer Leasinggesellschaft vertreten gewesen. Nun verfüge das Institut in zwölf Reformstaaten über insgesamt 14 operative Einheiten. (Günter Baburek, DER STANDARD, Printausgabe 19.6.2002)