International
Rumsfeld: El-Kaida ändert Taktik
US-Verteidigungsminister: Kein perfekter Schutz möglich - Befragung Muellers und Tenets durch parlamentarische Geheimdienstausschüsse
Washington - Die bisherigen Erfolge der USA im Kampf
gegen den Terrorismus zwingen nach den Worten von
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld die El-Kaida-Organisation
Osama bin Ladens zu einer Änderung ihrer Taktik. Da nun Flugzeuge,
Botschaften und Schiffe besser bewacht würden, wäre es nicht
überraschend, wenn die Terroristen sich andere Ziele aussuchten,
erklärte Rumsfeld am Montag vor Journalisten in
Washington. Die Maßnahmen der von den USA angeführten
Antiterrorkoalition machten es El Kaida immer schwerer, zu
kommunizieren, Geld aufzutreiben und Mitglieder auszubilden, sagte
Rumsfeld. Es sei aber zweifellos nicht möglich, sämtliche Fähigkeiten
der Organisation, Terroranschläge zu verüben, zu zerschlagen. US-Regierungsexperten äußerten unterdessen die Einschätzung, dass
Bin Ladens Organisation künftig häufigere, aber logistisch weniger
ausgefeilte Anschläge als in der Vergangenheit verüben wird. Sie
erwarten auch mehr Anschläge außerhalb der USA. Auf der Suche nach
eventuellen Versäumnissen der amerikanischen Sicherheitsdienste vor
dem 11. September 2001 wollten die Geheimdienstausschüsse von
US-Senat und Repräsentantenhaus am Dienstag FBI-Direktor
Robert Mueller, CIA-Direktor George Tenet und NSA-Direktor Michael
Hayden befragen. Dabei soll es auch um Methoden gehen, Anschlägen wie
denen in New York und Washington künftig vorzubeugen. Die Sitzung
sollte hinter verschlossenen Türen stattfinden. Die Arbeit der
Komitees wird vermutlich bis Ende dieses Jahres dauern. (APA/AP)