Bild nicht mehr verfügbar.

Das Enron-Hauptquartier in Houston/Texas.

Foto: Reuters/Carsen
New York - Die Enron-Spitzenmanager erhielten in dem Jahr vor dem Konkursantrag 745 Mill. Dollar (790 Mill. Euro) in Form von Zahlungen und Aktien. Vertreter der gekündigten Enron-Mitarbeiter und der Betriebspensionsteilnehmer reagierten mit Entrüstung auf die Zahlungen, berichtet das "Wall Street Journal" am Dienstag in seiner Online-Ausgabe. Enron zahlte in den zwölf Monaten vor dem 2. Dezember vergangenen Jahres 310 Mill. Dollar an 144 führende Mitarbeiter. Dazu zählten Gehälter, Boni, Langzeitanreize, Kredite und sonstige Zahlungen. Die Spitzenmanager nutzten auch Aktienoptionen aus. Ihr Wert wurde auf 435 Mill. Dollar beziffert. Zu den Empfängern gehörten nach Darstellung der Zeitung auch der ehemalige Verwaltungsratsvorsitzende Kenneth Lay, der frühere Unternehmenschef Jeffrey Skilling, der ehemalige Finanzchef Andrew Fastow und US-Armeeminister Thomas White jr., der früher bei der Enron Energy Services tätig war. Empörung "Meine Kunden finden dies empörend", erklärte Eli Gottesdiener der Zeitung. Er ist einer der Anwälte, die die 24.000 Mitglieder der Enron-Betriebsrentenkassen vertreten. Sie hatten bis zu einer Mrd. Dollar beim Enron-Zusammenbruch verloren. Es liege jetzt an den Enron-Gläubigern, die Zahlungen zu prüfen. Gläubiger und Mitarbeiter könnten im Rahmen des US-Konkursgesetzes versuchen, Geld zurückzubekommen, das zwölf Monate vor dem Konkursantrag an Enron-Insider gezahlt wurde, schreibt das "Wall Street Journal". Die 5.000 entlassenen Enron-Mitarbeiter hätten hingegen vergleichsweise nur Ansprüche von insgesamt 140 Mill. Dollar, kritisiert Damon Silver, ein Anwalt des US-Gewerkschaftsbundes AFL- CIO. Der Höchstbetrag an Abstandszahlungen für entlassene Mitarbeiter beträgt 13.500 Dollar. Die Zahlungen an Lay wurden auf insgesamt 104 Mill. Dollar beziffert. (APA/dpa)