Nürburgring - Ein stolzes Jubiläum, neuer Glanz - und der Rubel rollt. Der legendäre Nürburgring präsentiert sich zum 75. Geburtstag in jugendlicher Frische und beschert der Eifel-Region trotz Fußball-WM einen Boom wie nie zuvor. Die Rekordmarke von über 350.000 Zuschauern wird am kommenden Formel-1-Wochenende am Ring erwartet, die weltberühmte Strecke bringt der Umgebung geschätzte 200 Millionen Euro an Umsatz im Jahr, sagte Walter Kafitz, Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, vor dem Großen Preis von Europa. Allein die Formel 1 beschert den Geschäftsleuten in der Eifel den Angaben zufolge rund 15 Millionen Euro Gewinn. Dass Michael Schumacher in der WM mit 43 Punkten Vorsprung führt, tut dem Interesse offenbar keinen Abbruch. "Die Leute wollen ihre Helden sehen. Und der größte aller Helden ist Michael Schumacher. Immer noch", so Kafitz. Der so Verehrte freut sich auf sein Heimrennen am Sonntag (14.00 Uhr/live ORF 1, RTL und Premiere), nur unweit von Kerpen entfernt. "Ich kann mich noch gut an das erste Mal erinnern, als ich auf dem Nürburgring fuhr. Es war in einem VW Polo vor einer Formel-3-Testfahrt", blickte Michael Schumacher zurück. Aber er schaut auch gerne nach vorn: "Am meisten freue ich mich auf die Gefühle, die am Sonntag bei der Formationsrunde hoch kommen werden." Reminiszenzen Vor 75 Jahren fand das erste Autorennen auf der Eifel-Rennstrecke statt - Sieger am 19. Juni 1927 war Rudolf Caracciola im Mercedes. Zur Feier des Tages fahren die aktuellen Silberpfeil-Piloten David Coulthard und Kimi Räikkönen am Mittwoch eine Runde im Caracciola-Auto. Die neue "Mercedes-Arena" wird vorgestellt, eine Statue des fünfmaligen Weltmeisters Juan Manuel Fangio enthüllt. Die 7,5 Millionen Euro teure "Mercedes-Arena" erhöht die Zuschauer-Kapazität in diesem Jahr um 8.000 auf 150.000 und verlängert den Kurs um 588 m auf 5,144 km. In den vergangenen acht Jahren waren insgesamt rund 50 Millionen Euro in neue Boxen-Anlagen, Start- und Zielturm sowie Pressezentrum investiert worden. (APA/dpa)