Kulturpolitik
Installationen und Ausstellungen
"Berg der Erinnerungen" im Grazer Schlossberg, Frauenprojekte und Sacher-Masoch Schau
Blinkende Rehe auf der Autobahn, eine Werkschau zum Thema "Lust
als Passion" oder ein Projekt über die Rolle der Frauen in Graz: Das
Programm von "Graz 2003" vernetzt zahlreiche Orte, Kunstrichtungen
und -möglichkeiten. Eines der herausragendsten Vorhaben wird der
"Berg der Erinnerungen" sein, zu dem der Schlossberg umfunktioniert
wird. Zahlreiche Ausstellungen wie "Concrete Art" (Kunst in Beton)
oder "M_ARS", eine Schau über Krieg und Kunst, ergänzen das Programm.Schon die Ankunft in Graz soll Aufsehen erregen:
So wird die Halle
des Hauptbahnhofes von Peter Kogler gestaltet werden, während Flora
Neuwirth dem Flughafen ihren Stempel aufdrücken wird. Spektakulär
wird auch die Gestaltung der Autobahneinfahrten, wo Leuchtobjekte in
Form von Schriftzügen oder blinkende Rehe auf "Graz 2003" verweisen.
Der Schlossberg präsentiert sich als "Berg der Erinnerungen". Die
ab März 2003 laufende Ausstellung will sich den vergangenen 100
Jahren der Grazer Geschichte widmen. Zu diesem Zweck werden seit
längerer Zeit Bilder, Fotos, Plakate, aber auch Texte und Dokumente,
Filme, Geschriebenes und Erzähltes von Privatpersonen gesammelt. Auch
interessante Alltagsgegenstände, die ihre eigene Geschichte haben
oder zu denen die Besitzer Geschichten erzählen, sind von Interesse.
Gleichzeitig wird der Uhrturm am Schlossberg mit einem "Schatten" von
Markus Wilfling versehen, um an die dunklen Seiten der Grazer
Stadtgeschichte zu erinnern.
"Concrete Art" nennt sich eine Ausstellung, die zeitgenössische
Beton-Skulpturen zeigt. Acht Künstler werden ihre Werke präsentieren.
Peter Weibel kuratiert die Schau "M_ARS" (ab 10. 1.), die sich mit
dem Thema "Krieg und Kunst" beschäftigt. Sie soll zeigen, dass der
Prozess der fortschrittlichen Kulturentwicklung immer wieder von
Gewalt unterbrochen wurde.
Der in Graz geborenen Star-Fotografin Inge Morath ist eine
Ausstellung, ein Buch und eine filmische Dokumentation gewidmet. Für
die Schau, die am ersten Todestag der Künstlerin (30.1.) eröffnet
wird, ging sie im südsteirisch-slowenischen Grenzgebiet auf
Spurensuche nach ihrer eigenen Herkunft. "Meisterwerke der
steirischen Moderne" nennt sich eine von Götz Pochat kuratierte
Ausstellung, die sich auf Schloss Rabenstein und in Frohnleiten
abspielen wird. Das Auto als Designerobjekt steht dagegen bei der
Schau "Auto Art" im Mittelpunkt.
"Woment!"
Die Rolle der Frauen für die Stadt Graz untersucht "Woment!".
Dabei sollen aktuelle und historische Leistungen von Frauen,
Fraueneinrichtungen und Frauengruppen unter die Lupe genommen werden.
Zahlreiche Veranstaltungen, Frauenspaziergänge und 23 Gedenktafeln
sollen auf das Projekt verweisen, das am 8.3., dem Internationalen
Frauentag, eröffnet wird. Ebenfalls um Frauen geht es bei "Ein
Frauenleben im Zeughaus" , bei dem es um den Kontrast zwischen der
dargestellten rein männlichen und einer installierten weiblichen Welt
geht.
Dem Autor Leopold von Sacher-Masoch, der Teile seiner Werke in
Graz verfasst hat, sind unter dem Titel "Lust als Passion" mehrere
Ausstellungen gewidmet. Dabei wird nicht nur das Leben des Autors
beleuchtet, sondern werden auch Werke von Helmut Newton, Nan Goldin,
Man Ray oder Auguste Rodin gezeigt.
(APA)