Internet-Surfen kann die Stimmung verbessern. Tests für eine Doktorarbeit an mehr als 1.000 Menschen hätten ergeben, dass Nutzer des World Wide Web häufig besser gelaunt seien als ihre Mitmenschen, sagte die deutsche Psychologin Anja Göritz in einem dpa-Gespräch. Dies könne daran liegen, dass das Surfen einen hohen Unterhaltungswert habe. Dies gelte vor allem, wenn der Nutzer beim Surfen seinen privaten Interessen nachgehen könne. Kleine Dosen Dabei sei auch die Dauer wichtig: "Es gibt Hinweise darauf, dass schon fünf bis zehn Minuten im Internet reichen, um die Stimmung erheblich zu beeinflussen", erklärte die Wissenschafterin der Universität Nürnberg-Erlangen. Für gute Laune hätten Comic-Zeichnungen gesorgt. Geschriebene Witze hätten dagegen keinerlei Wirkungen gezeigt, erklärte Göritz. Beobachtungen Für die Auswirkungen auf die Gemütslage sei von Bedeutung, welche Seiten sich der Nutzer anschaue. So hätten in den Studien beispielsweise Bilder tendenziell einen größeren Einfluss auf den Betrachter gehabt als Texte. Dies sei aber keineswegs durchgängig zu beobachten gewesen. Fotografien mit negativem Inhalt - etwa von Kriegsschauplätzen - hätten die Stimmung verschlechtert. Dagegen hätten auch positive Bilder - etwa von Urlaubsorten oder Tierkindern -, die Stimmung nicht unbedingt gehoben, erklärte die Wissenschafterin fest. Für ihre Doktorarbeit über Internet und Stimmung wurde die 29-jährige Wissenschafterin in diesem Jahr mit dem mit 2000 Euro dotierten Altdorfer Leibniz-Preis ausgezeichnet. (APA)