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Frankfurt/Main - Der Nachlass des Nobelpreisträgers Otto Hahn bleibt nun doch in seiner Heimatstadt Frankfurt. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Montag berichtete, wurde am letzten Freitag nach langem Tauziehen ein Kaufvertrag unterzeichnet. Der Käufer, die Ernst Max von Grunelius-Stiftung, bestätigte den Vertragsabschluss. Die Stiftung zahlt für die 56 Kisten mit privaten Unterlagen, die bereits in Frankfurt lagern, 1,02 Millionen Euro. Hahn (1879-1968) war 1938 erstmals die Spaltung eines Uran-Kerns durch Neutronen gelungen. Damit wurden die Voraussetzungen zur technischen Nutzung der Kernenergie, aber auch zur Herstellung von Atomwaffen gelegt. Die Grunelius-Stiftung will das Erbe des in Frankfurt geborenen Atomforschers und Nobelpreisträgers in einem Otto-Hahn-Zentrum der Öffentlichkeit zugänglich machen. Es soll den Grundstein bilden für ein künftiges Science Center der Stadt. Derzeit befinden sich die Kisten in Räumen des Physikalischen Vereins. Der Erbe und Enkel Otto Hahns, Dietrich Hahn, und der Vorsitzende der Grunelius-Stiftung, Günter Paul, hatten jahrelang um den Erwerb der Kisten gerungen. Zum privaten Nachlass des Chemikers gehören Notizbücher, Briefe, Fotos und andere private Gegenstände Otto Hahns, unter anderem auch die Urkunde des Nobelpreises für Chemie von 1944. Die Grunelius-Stiftung zahlte mehr als eine Million Euro für die Dokumente, obwohl ihr Wert nur auf rund 665.000 Euro geschätzt wurde. (APA/dpa)