Kosovo
Karadzic will sich nicht freiwillig stellen
Angebot der SFOR ausgeschlagen
Sarajevo - Der als Kriegsverbrecher gesuchte Bosnier
Radovan Karadzic wird sich nach Angaben seiner Ehefrau
niemals freiwillig stellen. Karadzic werde auch kein Treffen mit
Vertretern der Bosnien-Friedenstruppe SFOR und keine Verhandlungen
akzeptieren, zitierte das Magazin "Patriot" (Banja Luka) am Montag aus
einer Antwort von Liljana Zelen-Karadzic auf ein Schreiben der SFOR. "Es ist klar, dass die Antwort meines Mannes wegen eines möglichen
Treffens negativ ist. Ebenso klar ist, dass sich niemand von unserer
Familie an seiner Verfolgung und Überstellung an das Tribunal
beteiligen wird", erklärte Zelen-Karadzic. Das Angebot von
Sicherheitsgarantien für Karadzic werde zwar begrüßt. Dieser habe
aber seine Wahl getroffen.
Die SFOR hatte Karadzic in einem Brief aufgefordert, sich
freiwillig zu stellen. Karadzic ist wegen seiner Verantwortung für
Gräueltaten im Bosnien-Krieg (1992-95) vom
UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag angeklagt. Der Serbenführer,
der seinen Anhängern als Held gilt, wird im serbisch kontrollierten
Osten Bosniens vermutet, wo mehrere Einsätze der SFOR zu seiner
Festnahme gescheitert sind. (APA/dpa)