Wien - Die für die Sicherung des zivilen Luftraumes zuständige Austro Control GmbH (AC), das 1994 aus dem Staatshaushalt ausgegliederte ehemalige Bundesamt für Zivilluftfahrt, will das Ergebnis (EGT) heuer auf 4,76 Mio. Euro mehr als verdreifachen.

Eine Kombination aus Kostensenkungsmaßnahmen um rund 14 Mio. Euro (zehn Prozent des Gesamtaufwandes) und höheren Streckengebühren für die Airlines sollte dies ermöglichen, sagte AC-Chef Christoph Baubin im Klub der Wirtschaftspublizisten.

Überdies soll in den nächsten fünf Jahren der Personalstand durch Ausgliederung des Wetterdienstes (100 Mitarbeiter), Abgabe hoheitlicher Bewilligungsaufgaben (60 Leute) sowie Nichtnachbesetzungen frei werdender Stellen von derzeit 980 auf etwa 740 Mitarbeiter sinken.

Drehscheibe Wien

Für 2007 wird der Pilotbetrieb und für 2010 der Vollbetrieb einer gemeinsamen Flugraumüberwachung für Flüge über 10.000 Meter mit acht zentraleuropäischen Ländern angestrebt. Sitz dieses Joint Ventures soll das Umfeld des Flughafens Wien-Schwechat sein, investiert werden 150 Mio. Euro. Der AC-Anteil macht ein Drittel aus.

Unter den 30 Ländern, für die die internationale Flugsicherungsagentur Eurocontrol die Streckengebühren festlegt, nimmt die Austro Control den fünftteuersten Platz ein. Heuer steigen die Gebühren der AC um weitere sechs Prozent.

Das Dilemma für die nach dem 11. September 2001 krisengeschüttelte Luftfahrtbranche: Je weniger die Airlines fliegen und je kleinere Flugzeuge eingesetzt werden, desto höher werden die Gebühren je in Anspruch genommene "Dienstleistungseinheit". Mit der AUA macht die AC rund 15 Prozent ihres Umsatzes von etwa 167 Mio. Euro. (miba/DER STANDARD, Printausgabe, 18.6.2002)