Jerusalem - Israel wolle an der Grenze zum Westjordanland keine Sperreinrichtung "nach dem Vorbild der Berliner Mauer" bauen. Darauf hat am Montag in Jerusalem eine Sprecherin des israelischen Verteidigungsministeriums hingewiesen. Es werde "keine Mauer" entstehen. Geplant sei der Bau eines Metallzaunes. Israel hatte am Sonntag mit dem Bau einer umstrittenen 115 Kilometer langen Sperreinrichtung begonnen, um das Eindringen palästinensischer Selbstmordattentäter zu verhindern. Die Kosten für jeden Kilometer betragen etwa eine Million Dollar. Der palästinensische Minister Saeb Erekat warf Israel vor, die Palästinenser-Gebiete in kleine Kantone aufteilen und "homelandisieren" (entsprechend dem früheren Apartheidsystem in Südafrika) zu wollen. Das Völkerrecht verbietet der Besatzungsmacht, besetzte Gebiete mit der eigenen Bevölkerung zu besiedeln; die jüdischen Siedler nehmen für sich jedoch ein biblisches Recht auf das Land in Anspruch. Sie bezeichnen das Westjordanland auch mit dem biblischen Namen "Judäa und Samaria". Im rechten Lager gibt es Befürchtungen, mit dem Sperrzaun werde eine De-Facto-Grenze gezogen und so würden die Ansprüche geschwächt. Die radikale palästinensische Hamas kündigte an, der Zaun werde die Kämpfer der Gruppe nicht davon abhalten, nach Israel zu gelangen. (APA/dpa)