Ökologie
US-Regierung will Umweltauflagen für Kraftwerke lockern
Moderinisierungsauflagen sollen "günstiger" werden
Washington - Die US-Regierung will die Umweltauflagen
für amerikanische Kraftwerke lockern, um den Betreibern günstigere
Modernisierungen zu ermöglichen. Entsprechende Vorschläge legte die
Direktorin der Umweltbehörde, Christine Whitman, am Donnerstagabend
(Ortszeit) in Washington vor. Umweltschützer und Opposition
kritisierten die Pläne. "Die Umweltverschmutzer gewinnen", sagte der
Mehrheitsführer im Senat, Tom Daschle. Die Regierung wolle die Auflagen lockern, die ältere, mit Kohle
gefeuerte Kraftwerke und Raffinerien erfüllen müssen, wenn sie ihre
Anlagen modernisieren oder ausbauen, kündigte Whitman an. Die
strengen Regeln, die den Einbau neuer Technologie zur Reduzierung der
Emissionen verlangten, waren unter Präsident George W. Bushs
Vorgänger Bill Clinton in Kraft gesetzt worden. Die Auflagen gelten
für alle Umbauten, die über "Routine-Wartungsarbeiten" hinaus gehen.
Die Definition, was Wartungsarbeiten und was Kapazitätsausweitung
ist, sind umstritten. Unter Clinton verklagte die Regierung die
Betreiber von mehr als 50 Kraftwerken, die ihrer Auffassung nach
unter dem Mantel der Wartung umfangreiche Investitionen zum Ausbau
ihrer Anlagen vornahmen, ohne den Ausstoß umweltschädlicher
Emissionen zu verringern. Whitman sagte, sie teile die Auffassung der
Industrie, dass die Regeln Modernisierung und Ausbau behindern. "Das
bedeutet mehr Smog, mehr saurer Regen und mehr Klimaerwärmung", sagte
die Sprecherin der Umweltgruppe National Resources Defence Council,
Alyssondra Campaigne.(APA)