Peking - Die von schweren Unwettern ausgelösten Überschwemmungen in China werden bereits als "Jahrhunderthochwasser" angesehen, für den Südwesten des Landes wurden am Freitag neue Regenfälle vorhergesagt. Mindestens 250 Menschen kamen bisher ums Leben. Hunderte galten noch als vermisst. Tausende sind obdachlos. 100.000 Soldaten wurden mobilisiert, um bei den Aufräumarbeiten, der Suche nach Opfern und der Verteilung von Nahrungsmitteln, Wasser und Zelten zu helfen.Ministerpräsident Zhu Rongji warnte das Land vor der Gefahr schwerer Überschwemmungen, die das Ausmaß der Flutkatastrophe von 1998 überschreiten könnte. Damals starben mehr als 4000 Menschen. Hohe Beamte erklärten laut chinesischen Medien, derart starke Regenfälle wie die jüngsten noch nie erlebt zu haben. Die meisten Opfer seien weggeschwemmt, durch Erdrutsche begraben oder in ihren einstürzenden Häusern erschlagen worden. (DER STANDARD, Printausgabe 15./16.06.2002)