Wien - Die börsenotierte Immofinanz Anlagen AG hat am Donnerstag eine weitere Kapitalerhöhung um ein Viertel angekündigt, die neuen Aktien können ab morgen, Freitag, zu einem Preis von 5,30 Euro bezogen werden. Der Schritt ist nach zwei Aufstockungen und einer Wandelanleihe die vierte Kapitalmaßnahme seit Beginn des vorigen Jahres. Mit der Kapitalerhöhung stünden der Gesellschaft für die kommenden drei Jahre liquide Mittel von 700 Mill. Euro zur Verfügung, die den Wert des Portfolios von derzeit rund einer auf 1,6 Mrd. Euro steigern sollen, erklärte Immofinanz-Vorstandschef Karl Petrikovics am Donnerstag in Wien. Der Jahresumsatz solle in diesem Zeitraum von den für heuer geplanten 100 Mill. Euro auf 120 Mill. Euro wachsen. Kapitalaufstockung umfasst Volumen von 30,767 Millionen Aktien Die am Donnerstag angekündigte Kapitalaufstockung umfasst ein Volumen von 30,767 Mill. Aktien, die zum Preis von 5,3 Euro im Verhältnis 4:1 bezogen werden können. Die Bezugsfrist läuft von 14. bis 28. Juni, die neuen Aktien werden voraussichtlich erstmals am 1. Juli notieren. Den geplanten Emissionserlös gibt das Unternehmen mit rund 163,1 Mill. Euro an. "Unser Portfolio ist nach unseren Investments in den USA und Westeuropa regional jetzt so wie wir es uns vorgestellt haben: Zwei Drittel in Österreich und je ein Sechstel in Osteuropa bzw. in Westeuropa/USA", sagte Petrikovics zur APA. Nach dem Einstieg in Gesellschaften der Immobilieninvestmentgruppe Carlyle in den USA und Westeuropa sei bei den Auslandsengagements nun wieder Osteuropa am Zug. 2005 will Petrikovics 1,1 Mrd. Euro in Österreich und jeweils gut 250 Mill. Euro in Osteuropa bzw. in den USA und Westeuropa investiert haben. Inländische Wohnungen im Visier Außerdem soll künftig stärker als bisher in inländische Wohnungen investiert werden, deren Anteil am Gesamtportfolio der Immofinanz soll auf über 10 Prozent steigen. Weil "die Konkurrenz durch den geförderten Sektor deutlich nachgelassen" habe, rechnet die Immofinanz hier mit einer "deutlichen Belebung des Marktes". Präferenz gegenüber Einzelobjekten habe der Kauf von größeren Paketen. Interessant seien aber auch Handelsimmobilien, etwa Fachmarktzentren in mittelgroßen österreichischen Städten. Die umfangreichen Büroimmobilienbesitze will die Immofinanz nicht abgeben, "obwohl wir heute beinahe täglich etwas an irgendeinen deutschen Fonds verkaufen könnten", so Petrikovics. "Das gäbe zwar kurzfristig einen schönen Profit, würde aber unser Portfolio durcheinander bringen." Angst, den österreichischen Kapitalmarkt mit der neuerlichen Erhöhung zu überfordern, hat Petrikovics nicht: "Wenn wir das hätten, würden wir den Schritt nicht tun." Angesichts der immer schwächer werdenden Aktienmärkte sei die Nachfrage durch die österreichischen Anleger groß. Die Immofinanz-Jahresrendite habe über die vergangenen fünf Jahre durchschnittlich 8 Prozent nach Steuern betragen - eine KESt-pflichtige Anlage hätte dafür eine Rendite von gut elf Prozent erwirtschaften müssen, argumentiert Petrikovics. Tatsächlich sei sie etwa bei Bundesanleihen bei rund der Hälfte gelegen. Nach der Kapitalerhöhung werden weitere 5.000 zu den vorhandenen 30.000 Kleinaktionären dazu kommen, rechnet die Immofinanz.(APA)