...Durch hochnivellierte Kurse für karenzierte Frauen wird sich das wohl bald ändern. 11. Juni 2002, Wien, Lemböckgasse 49a: Ein sommerblauer Himmel spannt sich über das bit-Schulungscenter. In einem der Trainingsräume versammelt sich gerade eine Gruppe junger Frauen zur Prüfung. Alles ist hell, modern, fern von altem "Schulmief", man spürt, dass die Menschen gern hier sind. Kein Wunder, die EDV-Akademie für karenzierte Frauen, geboren aus einer Kooperation von Microsoft, Fujitso Siemens und bit, verfügt über modernste Geräte, Flat-Screens, Beamer, die aktuellste Software und smarte, engagierte Trainer und Trainerinnen. Der Umgang ist teamorientiert - Ängste und Unsicherheiten sind schnell verflogen und die tatsächliche Arbeit geschieht unter hoher Konzentration. Die ist auch notwendig, schließlich werden hier die Basis-Steine für eine zufriedene Zukunft gelegt. Während die Frauen vom MOUS-Kurs sich der kniffligen Prüfungssituation stellen, erzählt uns die 25-jährige Sabine Lettl vom parallel laufenden MCP-Kurs: "Mich fasziniert der professionelle Ablauf der Kurse, ob es nun der basiswissenorientierte MOUS-Kurs oder der MCP ist, wo man sich mit ganzen Netzwerken beschäftigt oder gar beim MCSA, der noch Management-Know-how zusätzlich liefert. Unser Trainer Wolfgang ist sehr daran interessiert, dass wir alles perfekt beherrschen. Gerade hat er uns drei Stunden zusätzlich ,aufgebrummt', damit wir den Stoff in seiner Dichte mitbekommen. Es ist sehr intensiv und zeitaufwendig, aber wird sich sicher auszahlen." Am 23. April begannen die bis zu 22 Wochen dauernden Ausbildungen, die alle mit anerkannten Industriezertifikaten abschließen. Die Jobmöglichkeiten sind bunt: von Systemingenieurinnen, Support-Technikerinnen über System- und Netzwerkadministratorinnen bis zu Webmasterinnen. Lettls Sohn ist gerade zehn Monate alt, die junge Mutter besucht jeden Dienstag für ein paar Stunden die intensive EDV-Schulung und verrät ihren Traumjob: "Ich würde sehr gerne so etwas wie eine EDV-Trouble-Shooterin werden. Bereits bei meiner letzten Stelle, wo ich auch mit EDV zu tun hatte, hieß es immer ,Sabine, komm, mein Computer spinnt' und ich fand es sehr spannend, hier helfen zu können, ob es nun hardware- oder softwaremäßig war. Ich denke, dass meine stressresistente, freundliche Art dafür ideal ist. Mir geht es nicht nur um Maschinen, sondern auch um den abwechslungreichen Umgang mit Menschen." (kredo) - DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 13.6.2002