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Wien - Der Bund Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer, Opfer des Faschismus und aktiver Antifaschisten forderte am Mittwoch die Aufhebung der Urteile der NS-Militärjustiz durch den österreichischen Nationalrat. In einer Aussendung verwies die Organisation auf den bereits im Mai 2001 im Deutschen Bundestag erfolgten Beschluss, die Urteile der NS-Militärjustiz zwischen 1939 und 1945 pauschal aufzuheben. Die Abgeordneten der CDU, CSU und FDP hatten allerdings gegen diese Entscheidung gestimmt. Unter der Nazi-Herrschaft wurden rund 22.000 Soldaten von den NS-Militärgerichten zum Tode verurteilt, davon wurden rund 15.000 Urteile vollstreckt. Darunter hätten sich auch zahlreiche Österreicher befunden, die in den Hitler-Armeen dienen mussten. "Es wäre an der Zeit, wenn der Österreichische Nationalrat den Beschluss fasste, diese Unrechtsurteile aufzuheben. Dadurch würde für die Überlebenden, bzw. die Witwen und Nachkommen der Justifizierten, das Entschädigungsrecht für NS-Opfer zum Tragen kommen", heißt es in der Aussendung. Die Desertion sei für viele Soldaten, die erzwungenermaßen ihren Kriegsdienst für den Unrechtsstaat leisten mussten, zum einzigen Ausweg aus der Gewissensnot geworden. Fahnenflucht sei daher in zahlreichen Fällen auch Ausdruck des Widerstandes gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft gewesen. (APA)