Ökologie
Österreichischer Forstverein fordert höhere Abschussquoten
Allein in Oberösterreich würden jährlich 85.000 Rehe geschossen. Wegen hoher Wald-Verbissschäden sei die Qutoe noch immer zu niedrig...
Salzburg - Der Schutzwald in Österreich ist überaltert. "Die
zahlreichen Keimlings-Verbissschäden der Rehe beeinträchtigt den
natürlichen Verjüngungsprozess enorm", erklärte der Präsident des
Österreichischen Forstvereins (ÖF), Bertram Blin, anlässlich eines
Pressegesprächs zum Auftakt der Österreichischen Forsttagung, am
Mittwoch, in Salzburg. "Eine Erhöhung der Abschussquote ist
notwendig, damit die Schutzfunktion des Waldes verbessert werden
kann."85.000 Rehe geschossen
Allein in Oberösterreich würden jährlich 85.000 Rehe geschossen.
"Das ist immer noch zuwendig", kritisierte ÖF-Geschäftsführer Peter
Kar. Die Rehe würden vor allem Tannen und Buchen bevorzugen. Dadurch
werde aber das ökologische Gleichgewicht und der Verjüngungsprozess
des Schutzwaldes stark beeinträchtigt, betonte Kar.
Rechtslage ist diffus. Noch immer ist nicht klar, was geschützt werden soll
Ein weiteres Problem bereitet den Waldbesitzern das in Brüssel
beschlossene Naturschutzprojekt "Natura 2000": "Die Rechtslage ist
diffus. Noch immer ist nicht klar, was geschützt werden soll. Wer
sein Grundstück veräußern will, kann auf große Probleme stoßen",
erklärte der ÖF-Präsident. Bei der Gebietsausweisung sei verabsäumt
worden, die Stellungnahme der Waldbesitzer einzubeziehen. Ungeklärt
seien auch die Entschädigungsansprüche, ergänzte Kar. "In
Oberösterreich werden cirka 140.000 Hektar Wald unter das
Schutzprojekt gestellt. Hier ist von einem Konsens mit der
zuständigen Landesbehörde noch lange nicht die Rede", sagte Johannes
Wohlmacher, ÖF-Präsident für Oberösterreich und Salzburg.
Der Österreichische Forstverein ist seit 150 Jahren eine
unpolitische Organisation zum Schutz des österreichischen Waldes.
"Die wichtigsten Anliegen sind die Erhaltung, Verbesserung und Pflege
des Waldes durch nachhaltige Bewirtschaftung", erklärt Blin. Er
rechnet sich im Zuge der EU-Osterweiterung gute Chancen für die
österreichische Holzwirtschaft aus, weitere Marktanteile für
Holz-Verarbeitungsprodukte gewinnen zu können. (APA)