Vatikan - Der in zwei Fällen des Kindesmissbrauchs angeklagte US-Bischof J. Kendrick Williams ist zurückgetreten, wie der Vatikan am Dienstag mitteilte. Williams, Bischof von Lexington im US-Bundesstaat Kentucky, hatte die Vorwürfe zurückgewiesen, war aber beurlaubt worden. Der Vatikan teilte mit, Papst Johannes Paul II. habe den Rücktritt dem Kirchenrecht entsprechend wegen "Krankheit oder anderer gewichtiger Gründe" angenommen. Der Rücktritt kam zwei Tage vor den Beratungen der US-Bischöfe in Dallas, bei denen es darum gehen, wie in Zukunft bei Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs gegen Priester verfahren werden soll. Der katholischen Kirche wird vorgeworfen, sich bisher nicht um Aufklärung bemüht zu haben. Ein früherer Ministrant hatte den katholischen Bischof von Lexington des sexuellen Missbrauchs beschuldigt und Klage eingereicht. Williams habe sich 1981 während seiner Zeit als Priester in Louisville an ihm vergangen, heißt es in der Klage von James Bennet, der damals zwölf Jahre alt und Ministrant in der Pfarrei des heutigen Bischofs war. In US-Diözesen liegen Hunderte von Klagen mutmaßlicher Opfer gegen Priester und Bischöfe vor. Im März war der Bischof von Palm Beach in Florida, Anthony O'Connell, wegen eines 25 Jahre zurückliegenden Falles von sexuellem Missbrauch zurückgetreten. Zwei weitere US-Priester haben inzwischen Selbstmord begangen. (APA/AP)