Monterey - Mit einem riesigen Unterwasserkäfig haben amerikanische Wissenschafter entlang der südkalifornischen Küste die schwierige Suche nach einem jungen Exemplar des Weißen Hais begonnen. In den nächsten drei Jahren will das Monterey Bay Aquarium mehr als eine Million Dollar (1,058 Mill. Euro) für den Fang und die Aufzucht eines "Great White" ausgeben. Bisher hätten die seltenen Raubfische (Carcharodon carcharias) in Gefangenschaft nicht länger als zwei bis drei Wochen überlebt, sagte die Meeresbiologin Christina Slager.Verweigerung der Nahrungsaufnahme Nach Angaben der Forscherin haben gefangene Weiße Haie in Australien, Südafrika und den USA bis jetzt die Nahrungsaufnahme verweigert und starben oder mussten frei gelassen werden. Junge Haie, die versehentlich in den Fangnetzen von Fischern eingeholt wurden, seien häufig durch Verletzungen oder Stress geschwächt gewesen. Diesmal wollen die Wissenschafter "behutsam" vorgehen und einen jungen Hai in einen 19 Millionen Liter fassenden Käfig locken. In seiner natürlichen Umgebung soll er sich zunächst an die Fütterung gewöhnen. Der Bestand der Tiere gilt dem Washingtoner Artenschutzabkommen zufolge als "gefährdet". Stress im Aquarium Nach wenigen Wochen könnte der Unterwasserbehälter zu dem Aquarium im nordkalifornischen Monterey transportiert werden, wo für den Raubfisch ein 30 Meter breiter Behälter bereit steht. Bei Stress- oder Schwächeanzeichen werde das Tier sofort freigelassen, versicherte die Meeresbiologin. Slager zufolge ist die Suchaktion bisher erfolglos verlaufen. "Wir wissen nicht, wie lange ein Weißer Hai lebt und wo sie sich aufhalten", räumt die Wissenschafterin ein. Ein Exemplar in Gefangenschaft zu erforschen würde wichtige Informationen über die Verhaltensweise der bedrohten Tiere liefern. Zudem wäre ein ein Weißer Hai, der bis zu sieben Meter lang wird und mehr als 3.000 Zähne hat, eine Touristenattraktion für das Aquarium. (APA)