Frankfurt/Bonn/Münster - Die Urabstimmung über den ersten großen Bauarbeiter-Streik der Nachkriegszeit ist am Montag bundesweit angelaufen. Bis Freitag können bundesweit rund 340.000 Mitglieder der IG BAU entscheiden, ob es von Montag (17. Juni) erstmals seit Jahrzehnten zu einem Arbeitskampf auf den Baustellen kommt. Unterdessen sind die Tarifverhandlungen bei der Telekom und der Post begleitet von neuen Warnstreiks in die heiße Phase getreten. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) rechnet fest damit, dass die erforderliche Zustimmung von mindestens 75 Prozent zu Stande kommt. Das Endergebnis soll am Samstag bekannt gegeben werden. Die Arbeitgeber forderten die IG BAU auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Angesichts der schlechten Lage der Baufirmen sei ein Streik "einfach falsch", sagte der Vizepräsident des Hauptverbandes der Bauindustrie, Thomas Bauer, im DeutschlandRadio Berlin. Die Gewerkschaft fordert 4,5 Prozent mehr Geld für die rund 850.000 Beschäftigten. Die Arbeitgeber haben für dieses und das kommende Jahr Erhöhungen von 3,0 und 2,1 Prozent angeboten. Strittig ist vor allem auch die Anhebung der Mindestlöhne in Ostdeutschland. (APA)