USA
Jüdische "Bürgerwehr" soll Brooklyn vor Terror schützen
Rabbi organisiert bewaffnete Streife
New York - Mit Baseball-Schlägern und Pistolen bewaffnet
wollen Bürger zwei Bezirke des New Yorker Stadtteiles Brooklyn
künftig vor Terroranschlägen schützen. Die von Rabbiner Yakove Lloyd
organisierte Jewish Defense Group hat 55 Freiwillige rekrutiert, die
in den überwiegend jüdischen Stadtteilen Borough Park und Flatbush
von Sonntag an nachts Wache schieben sollen. Das berichtete die "New
York Times" am Montag. Mit der selbst organisierten "Verteidigung" reagiert die Gruppe um
Rabbi Lloyd auf jüngste Berichte, wonach die Verantwortlichen für den
Terrorangriff auf das World Trade Center 1993 ursprünglich die beiden
Bezirke in Brooklyn angreifen wollten. Bei dem ersten Bombenanschlag
auf die Gebäude vor neun Jahren waren sechs Menschen ums Leben
gekommen.
Rabbi Lloyd will die bewaffnete Streife jede Nacht, außer
freitags, von 21.00 Uhr bis 04.00 Uhr auf die Straße schicken. Der
Rabbiner hatte bereits Ende der 80er Jahre nach dem Mord an einem
jüdischen Studenten auf der New York vorgelagerten Insel Long Island
sowie Mitte der 90er Jahre nach mehreren Brandanschlägen auf
Synagogen in Brooklyn entsprechende Patrouillen organisiert.
Die ursprünglichen Terrorpläne des Anschlages von 1993 waren durch
ein Anfang Juni ausgestrahltes Fernseh-Interview mit dem mutmaßlichen
Terroristen Abdul Rahman Yasin bekannt geworden. (APA/dpa)