Wien - Die Sensibilisierung für die Genderthematik im Gewaltpräventionsbereich stand im Vordergrund der Tagung "Schule – Gewaltprävention – Geschlecht", die vergangenes Wochenende von EfEU (Verein zur Erarbeitung feministischer Erziehungs- und Unterrichtsmodelle) organisiert in Wien statt fand.Männlichkeitsbilder auch als Gewaltursache Die Wichtigkeit des Themas wurde "durch die Ereignisse in Erfurt wieder einmal bestätigt", so EfEU in einer Aussendung. (In Erfurt erschoss ein Ex-Schüler im April 16 Menschen und beging anschließend Selbstmord.) Es müsse aber nicht nur die Frage gestellt werden, was Schule zur Gewaltprävention beitragen kann, sondern auch darauf hingewiesen werden, dass bei der ganzen Medienberichterstattung unterging, "dass zu den Ursachen männlicher Gewalt eben auch die gesellschaftlichen Männlichkeitsbilder gehören. Solange Buben (Männer) stärker, schneller, erfolgreicher,... sein müssen als Mädchen (Frauen) und zur Männerrolle nach wie vor ein bestimmtes Maß an Gewalttätigkeit dazugehört, darf man / frau sich nicht wundern, wenn Unsicherheit und Misserfolg – in diesem Fall bei einem Schüler - gewalttätige Folgen haben". Bei der Fortsetzung der Fachtagung aus dem Jahre 2000 konnten die TeilnehmerInnen bereits bestehende Angebote im Bereich der Gewaltprävention kennen lernen und konkrete Anregungen für ihren Arbeitsalltag erhalten. So war ein großer Schwerpunkt der zwei Tage der Austausch und die Vernetzung. Im November wird eine Tagungsdokumentation erscheinen. Das Frauenbüro der Stadt Wien und die Plattform „Gegen die Gewalt in der Familie“ des BM für soziale Sicherheit und Generationen finanzierten diese Arbeit zur Gewaltprävention. Sensibilisierung für Geschlechterrollen EfEU, der Verein zur Erarbeitung feministischer Erziehungs- und Unterrichtsmodelle, wurde vor 18 Jahren mit dem Ziel der Sensibilisierung für Geschlechterrollen gegründet. 1994 wurde der Verein Vernetzungsträgerin für den Themenbereich "Gewalt unter/an Jugendlichen" in der Region Wien, Niederösterreich und Burgenland im Rahmen der Plattform „Gegen die Gewalt in der Familie“. Die Plattform umfasst 25 Organisationen, die verstreut auf ganz Österreich in den Bereichen „Physische, psychische und sexuelle Gewalt gegen Kinder“, „Gewalt gegen Frauen“, „Gewalt an/unter Jugendlichen“, „Gewalt gegen ältere Menschen“ und „Geschlechtsspezifische Burschen- und Männerarbeit“ tätig sind. (red)