Unternehmen
Porsche-Ergebnis famos
Cayenne-Boom erwartet - Höchster Auftragsbestand in der Unternehmensgeschichte im Geschäftsjahr 2001/2002
Rom/Stuttgart - Der Sportwagenhersteller Porsche fährt
weiter auf der Überholspur. Kurz vor Ende des Geschäftsjahres
2001/2002 (31. Juli) geht der Stuttgarter Autobauer offensichtlich
von einem sehr guten Gewinn aus. Mit dem Ergebnis, das sich
abzeichnet, sind wir mehr als zufrieden, sagte Vorstandschef Wendelin
Wiedeking am Sonntagabend bei einer Fahrzeugpräsentation in Rom. Nähere Einzelheiten wollte er nicht nennen, betonte aber: "Unser
Ziel, einen Umsatz und ein Vorsteuerergebnis zumindest auf
Vorjahreshöhe ausweisen zu können, werden wir auf jeden Fall
erreichen. Wenn ich mindestens sage, meine ich mindestens," ergänzte
Wiedeking. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Porsche mit 4,4 Mrd.
Euro Umsatz und 592,4 Mill. Euro Vorsteuergewinn Rekordzahlen
vorgelegt.
Auftragsbestand einzigartig
Zu dem Optimismus trage maßgeblich bei, dass die Dr. Ing. h.c.F.
Porsche AG aktuell den höchsten Auftragsbestand in der
Unternehmensgeschichte verzeichne. Laut Wiedeking sieht auch die
weitere Entwicklung vielversprechend aus, weil der Cayenne bereits in
den Startlöchern stehe. Porsche rechnet für den sportlichen
Geländewagen, der im Dezember auf den Markt kommt, mit einem Boom.
Die Nachfrage am Markt ist im Moment unglaublich, sagte Wiedeking der
dpa. Dass es fast 90.000 Bestellungen gebe, wie das Fachblatt auto
motor und sport berichtet hatte, wollte der Autoboss zwar so nicht
bestätigen, sagte aber, konkrete Kundenanfragen in dieser Höhe gebe
es.
Porsche war ursprünglich von einer Produktion von 25.000 Cayenne
pro Jahr ausgegangen. Die neue Fabrik in Leipzig, die am 20. August
eröffnet wird, ist aber größer ausgelegt. Ob der neue Supersportwagen
Carrera GT auch in Leipzig oder im Stammwerk Zuffenhausen gebaut
wird, sei noch nicht entschieden. Laut Wiedeking werden wegen des
großen Kundeninteresses mehr als die geplanten 1.000 Exemplare des
zwischen 350.000 und 400.000 Euro teuren Renners gebaut.
Noch nicht entschieden ist auch, ob Porsche an die New Yorker
Börse geht. Ein entsprechendes Angebot liegt seit längerem vor. "Ich
gebe zu, es hat Reize, die Frankfurter zu ärgern", meinte Wiedeking.
Porsche war 2001 im Krach mit der Frankfurter Börse aus dem
Börsensegment M-Dax ausgeschlossen worden, weil sich der
Sportwagenbauer weigerte, Quartalszahlen zu veröffentlichen. Über
eine vierte Baureihe von Porsche wird laut Wiedeking vom Vorstand
erst Mitte 2003 entschieden. (APA)