Moskau - Derzeit weist noch wenig darauf hin, dass schon in einem halben Jahr am Stadtrand von Moskau ein Tiroler Skidorf als Anreiz für Ferien im richtigen Gebirge entstehen soll. Mitten in der ebenso typischen wie idyllischen Landschaft rund um Moskau, mit Birkenwäldern und einem kleinen Fluss, liegt der Hügel, der von zwei Seiten mit einer Dreiersesselbahn erschlossen werden soll. Mit 200.000 Lkw-Fuhren Bauschutt wurde der Hügel in den letzten Monaten auf insgesamt 60 Höhenmeter zum "höchsten Berg Moskaus" aufgeschüttet.

Bis Mitte Juni erwartet Projektbetreiber Thorolf Dold die letzte ausstehende Genehmigung, dann sollen die in Tirol bereitstehenden Anlagen für Lift und Beschneiung, sowie ein Pistengerät auf Reisen gehen. Restaurant, Modegeschäft und Wellnesszentrum

Dold betreibt in Innsbruck ein Reisebüro und ist zugleich geschäftsführender Präsident der Österreichisch-Russischen Gesellschaft. Gemeinsam mit russischen Partnern, darunter dem lokalen Bürgermeister, will er in die Grundausstattung des Skidorfs drei Mio. Euro investieren, wozu auch vier Tiroler Häuser zählen, die neben der Verwaltung auch ein Restaurant, ein Modegeschäft und ein Wellnesszentrum beherbergen sollen.

Gelegen ist der Hügel gerade 20 Kilometer östlich vom Moskauer Zentrum, knapp außerhalb der durch einen Autobahnring markierten Stadtgrenze der russischen Metropole in der 160.000 Einwohner zählenden Stadt Balaschicha. Dold geht davon aus, dass sich in den nächsten Jahren viele österreichische Firmen in Moskau ansiedeln werden und möchte, dass sein Tiroldorf auch zum Begegnungsort für Geschäftsleute wird. ( Der Standard, Printausgabe, 10.06.2002)