Nahost
Opposition klagt "Verbrechen an Frauen" im Iran an
Seit Khatamis Amtsantritt schon 12 Frauen gesteinigt
Bagdad/Wien - Eine internationale Untersuchung einer "neuen
Welle von Verbrechen der Mullahs gegen Frauen im Iran" hat der
oppositionelle Nationale Widerstandsrat des Iran gefordert. In einer
am Samstag übermittelten Aussendung heißt es, seit dem
Amtsantritt des als gemäßigt geltenden Staatspräsidenten Mohammad
Khatami 1997 seien bereits 12 Frauen durch Steinigung hingerichtet
worden. In der Vorwoche sei neuerlich eine Frau zu dieser
"barbarischen Strafe" verurteilt worden. Laut Sarvnaz Chitsaz, Vorsitzende des Frauenkomitees des
Nationalen Widerstandsrates, wurden in Khatamis Amtszeit insgesamt 15
Frauen zum Tod durch Steinigung verurteilt. Derzeit würden drei
Frauen im Gefängnis auf ihren "grausamen Tod" warten. In einem
offenen Brief, den sie unter anderen an UNO-Menschenrechtskommissarin
Mary Robinson sowie die EU-Frauenminister und -ministerinnen sandte,
forderte Chitsaz die sofortige Entsendung einer internationalen
Mission in den Iran, um die dortigen "Verbrechen" an Frauen zu
untersuchen.
"Unter der frauenfeindlichen Herrschaft der Mullahs ist der Iran
der Rekordhalter für die Misere von Frauen geworden", klagte Chitsaz.
Heute gebe es im Iran die weltweit höchste Selbstmordrate unter
Frauen. Nach offiziellen Angaben würde jede vierte Iranerin an
Depressionen leiden, ein Drittel der Frauen sei Opfer von Gewalt.
Eine dramatisch zunehmende Zahl junger Mädchen, so Chitsaz, würde von
zu Hause fortlaufen, die Prostitution breite sich immer mehr aus.
Diese Erscheinungen seien auf die katastrophalen Auswirkungen der
Frauendiskriminierung zurückzuführen, die die Mullahs in der
Verfassung und den Gesetzen des Landes festgeschrieben hätten. (APA)