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Foto: Reuters/Gray
Cambridge - In Botswana ist erstmals die Befürchtung wahr geworden, dass wilde Tiere, die von vielen Menschen besucht werden, auch von deren Krankheiten befallen werden: Mungos im Chobe-Nationalpark und Meerkatzen in der Kalahari-Wüste leiden an jenem Stamm der Tuberkulose (TB), den nur Menschen in sich tragen. Zwar war im Vorjahr schon der Verdacht aufgetaucht, dass der Tourismus den Berggorillas in Uganda die Räude gebracht hat, aber erhärten ließ er sich nicht. Diesmal ist der Zusammenhang durch Forscher aus Cambridge gesichert und doppelt bitter: Zum einen stellt er ausgerechnet jenen Tourismus infrage, der die Nationalparks finanziert. Zum anderen kommt die TB nicht von den Touristen, sondern vom Personal. Und zwar aggressiv, seit ein anderes Leiden seinerseits von Tieren auf Menschen gekommen ist: Aids. Das HI-Virus macht nicht nur für Tuberkulose anfällig, in den geschwächten Körpern vermehrt sie sich auch rascher. (jl/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8. 6. 2002)