Der ungelöste Konflikt zwischen dem Chef des deutschen Mobilcom , Gerhard Schmid und seinem Großaktionär France Telecom schwelt weiter. Schmid bleibe als Vorstandsvorsitzender im Amt, teilte ein MobilCom- Sprecher am Freitag nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mit. Das Gremium habe keine Beschlüsse gefasst, die nach den Börsenregeln veröffentlicht werden müssten. Weitere Informationen oder eine Presseerklärung werde es nicht geben. Falsch Damit haben sich Spekulationen als falsch erwiesen, nach denen Großaktionär France Telecom bei der Aufsichtsratssitzung Schmid zum Rückzug zwingen würde. Die Franzosen hatten Schmid wegen eines umstrittenen Aktiengeschäfts von MobilCom mit seiner Ehefrau Sybille Schmid-Sindram bei der Hauptversammlung in der vergangenen Woche die Entlastung verweigert und ihn ultimativ aufgefordert, innerhalb einer Woche das Geschäft rückwärts abzuwickeln. Außerdem darf Schmid die MobilCom nicht mehr allein vertreten. Der MobilCom-Gründer hatte bei dem Geschäft nach Feststellung des Aufsichtsrats seine Pflichten verletzt und gegen das Aktiengesetz verstoßen. Unsicherheit Die Zukunft der MobilCom AG ist unsicher, weil ein Großkredit über 4,7 Milliarden Euro im Juli ausläuft und nur mit Hilfe von France Telecom verlängert werden kann. Schmid vertritt die Meinung, dass die Franzosen sich vertraglich dazu verpflichtet haben. Falls das Geld jedoch nicht fließt, drohen MobilCom ein Insolvenzverfahren und France Telecom Klagen auf Schadenersatz. Weitergabe Schmid hatte sich bereit erklärt, seine Aktien und die seiner Frau von zusammen knapp 50 Prozent des MobilCom-Kapitals zu einem Preis von 22 Euro an France Telecom abzutreten. Die hoch verschuldeten Franzosen wollen jedoch diesen Preis offenbar nicht zahlen und sie wollen die MobilCom-Schulden nicht in ihre Bilanz nehmen. Ein weiterer Streitpunkt ist ein Abfindungsangebot für die freien Aktionäre, das nach Schmids Ansicht unumgänglich ist, France Telecom jedoch vermeiden möchte. (APA)