Wien - Der Verkauf der fünf bundeseigenen Wohnbaugesellschaften wird konkret. Am kommenden Dienstag wird Finanzminister Karl-Heinz Grasser dem Ministerrat einen Zwischenbericht geben und gleichzeitig einen Gesetzesbeschluss vorbereiten, der ihm zum Verkauf ermächtigt, bestätigte VP-Wohnbausprecher Walter Tancsits dem STANDARD. Der Verkauf von Buwog, WAG Linz, ESG Villach, Bundesbahnen und EBS Linz soll noch heuer über die Bühne gehen und 2003 budgetwirksam sein. Experten erwarten einen Verkaufserlös von 727 Mio. bis 1,09 Mrd. EURO. Bis Anfang Juli soll außerdem feststehen, welcher der fünf vom Finanzministerium in die engere Wahl genommenen Berater den Verkauf der Gesellschaften durchführen wird. Infrage kommen Salomon Brothers, Lehmann Brothers, Rothschild, J. P. Morgan sowie CAIB/CB Richard Ellis. Buwog hat Verkauf gestartet Bei der Buwog hat der Wohnungsverkauf an die Mieter bereits begonnen. Ein Haus in Tirol wurde schon verkauft, an die 80 werden es insgesamt werden, sagte Buwog-Chef Gerhard Schuster. Aufgrund einer Gesetzesänderung zu Jahresbeginn erfolgt der Verkauf zum Fixpreis, den die Buwog anhand eines Gutachtens eruiert. Noch im Vorjahr war auch ein gerichtliches Preisfestsetzungsverfahren möglich. Sollte der Preis am oberen Ende angesiedelt sein, gibt es einen Abschlag, so Schuster. Zu zahlen sind außerdem sechs Prozent Nebengebühren. Neu ist außerdem, dass sich bei den infrage kommenden Häusern (sie müssen älter als zehn Jahre sein) 20 statt bisher 25 Prozent der Mieter für einen Kauf ihrer Wohnungen aussprechen müssen. Schuster zufolge sei die Reduktion ein Entgegenkommen an die Mieter, für den Fall, dass sich "gerade 24 Prozent" für einen Kauf aussprechen. In Summe werden rund 2100 von insgesamt 16.000 zum Verkauf stehenden Wohnungen bei der Buwog an die Mieter verkauft. Wie viel der Verkauf tatsächlich bringen wird, steht noch nicht fest. Das billigste Angebot liegt bei rund 436 EURO/ m² und das bisher Teuerste bei 1599 EURO/m². (Claudia Ruff/DER STANDARD, Printausgabe, 8.6.2002)