Asien & Pazifik
Philippinen: Zwei Abu-Sayyaf-Geiseln getötet
Präsidentin Arroyo äußert ihr Bedauern: Kampf wird weitergehen
Manila - Bei einem Gefecht zwischen
Abu-Sayyaf-Rebellen und Soldaten der philippinischen Armee sind
nach offiziellen Angaben am Freitag zwei Geiseln der Rebellen
getötet worden. Die Opfer seien der Missionar Martin Burnham aus
den USA und eine philippinische Krankenschwester, teilte
Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo mit. Ob es bei einem
Befreiungsversuch zu der Schießerei gekommen war, blieb zunächst
unklar. Burnhams Gracia wurde nach Militärangaben befreit, erlitt
aber eine Schussverletzung am Bein. Sie werde in einem
Krankenhaus behandelt. Präsidentin Arroyo äußerte ihr Bedauern
über den Tod der Geiseln und sprach den Angehörigen ihr
Mitgefühl aus. Sie sagte: "Den Terroristen darf man das nicht
durchgehen lassen." Der Kampf werde weitergehen, bis sie
geschlagen seien.
Die Burnhams gehörten zu drei Amerikanern, die im Mai des
vergangenen Jahres von Abbu-Sayyaf-Rebellen aus einem Feriendorf
auf der Insel Palawan verschleppt worden waren. Einer von ihnen
wurde im Juni von den Entführern enthauptet. Die Burnhams wurden
dann in ein Lager der Abu Sayyaf auf der Insel Basilan gebracht.
Verbindung zur El Kaida?
Die Gruppe Abu Sayyaf ("Vater des Schwerts") kämpft nach
eigener Darstellung für einen Moslem-Staat auf den südlichen
Philippinen. Sie wurde weltweit durch ihre spektakulären
Entführungen bekannt. Vier Monate lang hielten sie vor zwei
Jahren unter anderem die auf dem Atoll Sipadan entführte
Göttinger Familie Wallert auf der Insel Jolo fest. Auf libysche
Vermittlung wurden die Wallerts im Spätsommer 2000 freigelassen.
Auf den Philippinen gelten die Rebellen eher als Kriminelle,
die mit den Entführungen Lösegelder erpressen wollen. Nach
Erkenntnissen der US-Geheimdienste gibt es zudem enge
Verbindungen zwischen den Abu Sayyaf und der Organisation El
Kaida des Moslemextremisten Osama bin Laden, der in den USA als
Drahtzieher der Anschläge vom 11. September angesehenen wird.
Aus Sicht der Geheimdienste handelt es sich bei den
Abu-Sayyaf-Rebellen um Terroristen.
In ihrem Krieg gegen den internationalen Terrorismus haben
die USA auch mehr als 1000 Elite-Soldaten auf die Philippinen
entsandt, um die dortige Armee im Kampf gegen Terroristen zu
trainieren. Nach Angaben des philippinischen Armeechefs Roy
Cimatu waren US- Soldaten an dem Einsatz gegen die Abu Sayyaf in
Zamboanga del Norte am Freitag nicht beteiligt.(Reuters)