Washington - Der mutmaßliche Anführer der Luftpiraten vom 11. September 2001 hat mehr als ein Jahr vor den Terroranschlägen ein Darlehen des US-Landwirtschaftsministeriums beantragt. Damit habe Mohammed Atta ein Kleinflugzeug kaufen und mit Chemikalien füllen wollen, sagte Ministeriumsmitarbeiterin Johnell Bryant in einem am Donnerstagabend (Ortszeit) im US-Fernsehsender ABC ausgestrahlten Interview. Atta habe angegeben, er sei Ingenieur und wolle die sechs Sitze des Flugzeugs durch einen riesigen Chemikalientank ersetzen. Bryant lehnte den Antrag auf 650.000 Dollar (693.000 Euro) im Mai 2000 ab. Sie meldete ihn nach eigenen Angaben aber nicht den Bundesbehörden, weil sie ihn nicht für verdächtig gehalten habe. ABC berichtete unter Berufung auf Ermittler, ursprünglich seien Anschläge mit Kleinflugzeugen geplant gewesen, die mit Sprengstoff gefüllt werden sollten. Dies habe die Vernehmung des El-Kaida-Anführers Abu Zubaydah ergeben, der als Nummer drei des Netzwerks von Extremistenführer Osama bin Laden gilt. Erst als Atta mit der Geldbeschaffung gescheitert sei, habe Bin Laden selbst entschieden, die Anschläge mit entführten Passagiermaschinen zu verüben. (APA)