Kunst
Auktionshaus Sotheby's vor Verkauf?
Hauptaktionär Taubman will nach seiner Verurteilung seine Anteile los werden
Washington - Das traditionsreiche Auktionshaus Sotheby's
steht offenbar bald selbst zum Verkauf. Der Mehrheitseigentümer und
ehemalige Geschäftsführer Alfred Taubman erwägt nun seine Anteile zu
veräußern, berichtete die "New York Times". Der Verkauf werde keine
wesentlichen Änderungen für das Unternehmen bringen, versichert Sotheby's vorsorglich. Taubman war im April zu einer einjährigen Gefängnisstrafe und 7,5
Mill. Dollar (8,00 Mill. Euro) Geldstrafe wegen Preisabsprachen mit
dem ehemaligen Vorstandschef des Auktionshauses Christie's, Anthony
Tennant, verurteilt worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig,
Taubman hat dagegen berufen.
Der heute 78-jährige Taubman hatte Sotheby's im Jahr 1983 gekauft
und 1988 an die Börse gebracht. Er hält 13,2 Millionen Aktien der
Sotheby's Holding Inc und damit 62,9 Prozent der stimmberechtigten
Anteile des Unternehmens. Der Verkauf soll über die Investmenthäuser
Goldman Sachs, Morgan Stanley and J. P. Morgan abgewickelt werden. Am
3. Juni trat eine Vereinbarung in Kraft, wonach Taubman seine Aktien
90 Tage lang nicht ohne Zustimmung des Unternehmens verkaufen kann.
Neben einem Verkauf werde auch ein Merger erwogen.
Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Associated Press hatte
Sotheby's im Vorjahr 49,77 Mill. Dollar (53,1 Mill. Euro) operativen
Verlust zu verzeichnen, inklusive Prozesskosten. Der Netto-Verlust
belief sich auf 41,7 Millionen Dollar (44,5 Mill. Euro). Durch die im
Sommer beginnende Kooperation mit dem Internet-Händler ebay hofft
Sotheby's Vorstandschef Bill Ruprecht auf eine Belebung des
Geschäfts. Für das Gesamtjahr 2002 erwartet Ruprecht wieder einen
operativen Gewinn. (APA)