Wien - Bei der Diskussion um die Gewaltausbrüche in Schulen von Erfurt und Graz "wird zwar nach allen möglichen Erklärungen gesucht. Dass Gewalt ein Geschlecht hat und dieses meistens männlich ist, wurde jedoch bisher nicht ausreichend thematisiert", erklärte Frauenstadträtin Renate Brauner (SP) am Donnerstag bei der Eröffnung der Fachtagung "Schule, Gewaltprävention, Geschlecht" am Institut für Freizeitpädagogik. "Mädchen gehen in den allerseltensten Fälle gewalttätig gegen andere Menschen vor und wir wissen, dass Amokläufe in großer Mehrheit von männlichen Tätern verübt werden."Daher gelte es nun ein besonderes Augenmerk auf ein konstruktives und partnerschaftliches Zusammenspiel von LehrerInnen, Eltern und Mediation durch Schülerinnen und Schüler zu lenken. Brauner: "Mädchen- und Bubenarbeit ist bereits an und für sich Gewaltpräventionsarbeit, da es dabei darum geht, die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern zu hinterfragen und zu einem Ausstieg aus Täter- und Opferrollen beizutragen." (frei, DER STANDARD, Printausgabe, 7.6.2002)