Damit die Nato ihre Bedeutung behält, müssen die Mitglieder mehr in ihr Militär investieren. Ihr neues Ziel: der Kampf gegen den Terror. "Unsere Erfahrung auf dem Balkan und die Operationen gegen den Terrorismus haben klar die Defizite gezeigt", analysierte Nato-Generalsekretär George Robertson am Donnerstag beim Treffen der Verteidigungsminister des Nordatlantik-Bündnisses in Brüssel.

Die Minister bereiten den Nato-Reformgipfel vor, der im November in Prag stattfinden wird. Ein Ziel des Nato-Umbaus ist, das Bündnis für den Kampf gegen den Terrorismus neu auszurichten. Dazu müssen nicht nur die Kommandostrukturen reformiert werden, auch die 1999 beschlossenen Investitionspläne für das Militär bedürfen - im Lichte der Terrorbedrohung und der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen - einer Revision. In Prag müsse die Nato "sicherstellen, dass unsere Kräfte für ihre künftigen Missionen richtig organisiert und ausgestattet sind - selbst wenn dies zusätzliche Ressourcen für die Verteidigung und Sicherheit verlangt", mahnte Robertson.

Erstmals traf sich am Donnerstag in Brüssel der reformierte Nato-Russland-Rat, in dem Moskau nun gleichberechtigt mit den 19 Nato-Ländern sitzt. Am heutigen Freitag tagt der Euro-Atlantische Partnerschaftsrat, an dem auch Österreich teilnimmt.(Der STANDARD, Printausgabe, 7.6.2002)