Hainburg/Devin - In Zukunft wollen die Slowakei und Österreich den Nationalpark Donau-Auen gemeinsam touristisch erschließen. Das gaben Vertreter von 17 Organisationen aus beiden Ländern in Hainburg bekannt. Zu ihnen zählen auf slowakischer Seite das Ökozentrum Daphne, einzelne Grenzgemeinden, die slowakische Weinstraße sowie das Bildhauersymposium Theben (Devin)."Die österreichischen Besucher des Nationalparks sollen auch die Au-Landschaft in der Slowakei kennen lernen - und natürlich umgekehrt", so die Vorstellungen von Carl Manzano, Direktor des Nationalparks Donau-Auen. "Das heutige Zusammentreffen ist viel mehr als nur eine Absichtserklärung. Seit etwa einem Jahr besteht bereits ein Arbeitskreis", zeigt sich der Nationalparkdirektor zuversichtlich. Allerdings bestünden nach wie vor Informationsdefizite auf beiden Seiten. Ursprünglich war auch geplant, das Besucherzentrum des Nationalparks beim Wasserturm in Hainburg zum Ausgangspunkt von Touren durch die Region zu machen. Doch der Bau wurde nach Protesten der Bevölkerung gestoppt. "Das Projekt liegt derzeit im Wachkoma", so Manzano, "Die Entscheidung liegt bei den Hainburgern." Im Moment liegt nach Angaben von Manzano eine Unterschriftenliste für eine zweite Volksbefragung auf. Die erste hatte im März stattgefunden und brachte einen Erfolg für die Gegner des vom Architekten-Duo Coop Himmelb(l)au entworfenen gläsernen Zubaus. Allerdings beteiligten sich damals nur rund 36 Prozent der Stimmberechtigten. Viele der Befürworter des Besucherzentrums waren nicht zur Urne gepilgert, weil bereits eine Baugenehmigung vorlag. "Das ist eben eine perverse Situation in Niederösterreich, dass trotz rechtlich gültiger Bescheide dennoch Volksbefragungen durchgeführt werden können", ist Manzano enttäuscht. "Um den Wasserturm hat sich ja bis dahin kein Mensch geschert. Erst als dort zu bauen begonnen wurde, hat sich plötzlich Widerstand geregt." Der Nationalparkdirektor will auf jeden Fall so lange zuwarten, bis eine Mehrheit der Hainburger für das Projekt ist. Die Entscheidung sollte laut Manzano aber "so rasch wie möglich" fallen, "sonst gehen die EU-Fördermittel verloren". (APA)