Österreich
Verheerende Explosion in Toulouse war "Chemie-Unfall"
Nach acht Monaten wurde der vorläufige Untersuchungsbericht vorgelegt - Neben 30 Toten und 2000 Verletzten verloren 7.000 Angestellte ihre Arbeit
Toulouse - Gut acht Monate nach der verheerenden
Explosion einer Düngemittel-Fabrik im südfranzösischen Toulouse haben
Experten einen "Chemie-Unfall" als Ursache bestätigt. In ihrem am
Mittwochabend vorgelegten vorläufigen Untersuchungsbericht schließen
die Experten wie auch zuvor die Ermittler einen Anschlag als Ursache
aus. Höchstwahrscheinlich habe das in der Fabrik gelagerte
Ammonium-Nitrat mit Spuren von zuvor am gleichen Ort gelagerten
Chlor-Verbindungen reagiert. Dadurch sei es zur Explosion der rund
300 Tonnen Nitrat-Verbindungen gekommen. Bei der Explosion auf dem Gelände des zum TotalFinaElf-Konzern
gehörenden AZF-Werkes waren am 21. September in Toulouse 30 Menschen
getötet und mehr als 2000 verletzt worden. Es war das folgenschwerste
Industrieunglück in Frankreich seit dem Zweiten Weltkrieg.
Mehr als 7.000 Angestellte verloren ihre Arbeit, Tausende
umliegende Wohnungen wurden schwer beschädigt und zum Teil bis heute
nicht in Stand gesetzt. Das Unglück zehn Tage nach den Attentaten in
den USA hatte neue Terror-Angst geweckt. (APA)