Das "verlorene Wochenende", zu dem die Stadtzeitschrift Falter und das Filmfestival Viennale aus Anlass runder Geburtstage aufgerufen haben, beginnt mit einem Mysterium.

Wohl ist bekannt, wie die Entertainer heißen, die am Donnerstag ab 20.00 Uhr im Gartenbau-Kino bei der Eröffnungsshow auftreten werden - neben Franzobel sind dies die Gruppen maschek (o.) und Kollegium Kalksburg (u.).

Der große Eröffnungsfilm, eine Österreich-Premiere, wird jedoch geheim gehalten.

Fotos: Viennale/Falter

Charakterköpfe am frühen Abend des Freitags: Kabarettist Lukas Resetarits erinnert sich ab 17.00 Uhr im Gartenbau an laut Vorankündigung "seine wildesten Jahre". Anschließend plant ab 18.00 Uhr Walter Matthau alias Charlie Varrick einen "großen Coup" - in Don Siegels Cop-Movie von 1973.

Ab 20. 15 Uhr bleibt die Quizshow Wer bastelt mit? in der Ära. Thema sind die Seventies. Und wie auch am Samstag und Sonntag läßt "Falter"-Häuptling Armin Thurnher ab 23.30 Uhr den legendären TV-Club 2 wieder auferstehen.

Fotos: Viennale/Falter

Dahindriften als Lebensgefühl: Ab 21.00 Uhr kann man am Freitag Jack Nicholson, von Beruf: Reporter, quer durch Europa begleiten. Wie immer bei Filmen von Michelangelo Antonioni, lebt auch dieses Werk aus dem Jahr 1975 erst auf der Breitleinwand so richtig auf.

Ab 1.00 Uhr früh bittet das Gartenbau dann zu The Last Waltz, Martin Scorseses hochgelobten Rockkonzertfilm über die mit vielen "friends of the band" gespickte Abschiedsvorstellung von The Band in San Francisco 1978.

Fotos: Viennale/Falter

Der frühe Samstagabend beginnt um 17.00 Uhr mit einem Auftritt von Kabarettist Mike Supancic.

Kontrastprogramm ab 18.00 Uhr ist La messa e finita, die selten zu sehene filmische Chronik eines damals (1984) noch sehr jugendlichen Regisseurs und Hauptdarstellers Nanni Moretti.

"Wer sich erinnert, ist nicht dabei gewesen" ist dann ab 20.15 der Titel der 80er-Quizshow des "Falter" mit Andrea Dusl und Klaus Nüchtern. Preise und Ruhm werden versprochen.

Fotos: Viennale/Falter

Ein vielfach unterschätzter Film von Peter Bogdanovich, They All Laughed mit Ben Gazarra als Privatschnüfffler und Audrey Hepburn, steht ab 21.00 auch für den Look-And-Feel des Jahres 1981.

Als Nachtvorstellung folgt dann einer der gelungensten Trash-Filme der Achtziger, John Carpenters paranoider They Live.
Kleiner In-Joke am Rande: Des Hauptdarstellers Roddy Piper augenfällige typenmäßige Verwandschaft mit Larry Fortensky, damals (1988) Liz Taylors Gatte und in Klatschspalten viel präsenter, prototypischer "Arbeiter von nebenan".

Fotos: Viennale/Falter

Für die Neunziger Jahre, denen der chronologischen Ordnung gemäß der Sonntag gewidmet ist, steht zum einen der Kabarettist Josef Hader (ab 17.00 Uhr im Gartenbau), zum anderen nahöstliche Turbulenzen: Und das Leben geht weiter heißt der ab 18.00 Uhr laufende Film von Abbas Kiarostami; 1990 war es noch die Erde, die bebte.

Mit der Frage "Wer braucht noch Bauchmuskeln?" widmet sich dann ab 20.15 Uhr die 90er-Quizshow auch dem inflationären Körperkult.

Fotos: Falter/Viennale

Ein Spaß zum Immerwiedersehen ist Groundhog Day, Hollywoods riesige Komödienüberraschung aus dem Jahre 1993 mit Bill Murray - zu sehen Sonntag um 18.00 im Gartenbau.

Schließlich erlebt dann ab 21.00 Robert Altmans illustrer Kostümkrimi Gosford Park seine Österreich-Premiere. (hcl)

Fotos: Viennale /Falter