Weltraum
Trotz Pannen Optimismus in Sachen Mars-Mission
Das Beagle 2-Projekt der ESA leidet noch unter Kinderkrankheiten - noch ist ein Jahr Zeit zur Behebung
Paris - Trotz einiger Probleme rechnet die Europäische
Raumfahrtorganisation (ESA) mit einer erfolgreichen Landung der
europäischen Beagle 2-Mission auf dem Planeten Mars. "Die ersten Tests
mit den Airbags des Landegeräts gingen zwar schief, die folgenden
liefen dann aber gut", sagte der Chef des europäischen Mars-Projekts,
Rudolf Schmidt. Das Landegerät soll im Juni
2003 als ein Teil des insgesamt etwa 250 Millionen Euro teuren "Mars
Express" von Baikonur in Kasachstan aus zum Roten Planeten starten. Der Projektmanager antwortete damit auf einen Bericht in der
jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit", wonach die ESA an
unentbehrlichen Sicherungssystemen spare und der Mission das Desaster
eines zerschellenden Landegeräts drohe. "Wir transportieren das
Landegerät nur mit unserem Mars Express, für die Konstruktion ist ein
britisches Konsortium zuständig", erklärte er. "Wir helfen dabei mit
Verbesserungsvorschlägen. Und in der kritischen Frage eines zu hohen
Gewichts des Beagle ist das letzte Wort noch nicht gesprochen."
Weit überzogen findet Schmidt die Annahme, das Landegerät sei zu
einer gezielten Suche auf dem Mars nicht im Stande. "Nicht nur ist
das Landesystem des Beagle nicht sehr viel anders als bei US-Rovern,
das ausgesuchte Landegebiet auf dem Mars ist auch nicht so schlecht."
Er verwies darauf, dass der Beagle 60 bis 70 Millionen Euro kosten
wird, die NASA für ihre Mars-Flüge aber Hunderte von Millionen Dollar
ausgibt. "Wenn man nicht so viel Geld investiert, also ein kleines
Projekt vorbereitet, ist das risikoreich." Unter anderem entstünden
bei den nicht so großzügig angelegten Vorhaben eher Gewichtsprobleme. (APA/dpa)