Panorama
"Tagsüber vor Gericht - abends Freunde"
Woody Allen will unmögliches möglich machen - Freundschaft neben einer Millionenklage
New York - US-Regisseur Woody Allen will trotz einer
Millionenklage gegen seine ehemalige Filmproduzentin Jean Doumanian
mit der Beklagten befreundet bleiben. "Tagsüber vor Gericht, abends
Freunde", las Allen am Dienstag vor Gericht aus einem Brief an seine
frühere Geschäftspartnerin vor. Er empfinde noch immer Respekt und
Zuneigung für seine langjährige Produzentin und Freundin Doumanian,
sagte Allen vor dem Obersten Gericht im New Yorker Stadtteil
Manhattan. Er habe seine Anwälte deshalb auch gebeten, die Klage gegen sie
und ihren Lebensgefährten Jacqui Safra "so sanft wie möglich" zu
halten. "Aber, wenn Sie gegen jemanden Klage einreichen, ist das kein
Liebesbrief", fügte der 66 Jahre alte Filmemacher hinzu. Auf Bitte
von Doumanians Anwalt las er aus einem Brief vor, den er der
Produzentin kurz nach Einreichen der Klage geschrieben hatte: "Ich
sage jedem, der mich danach fragt, ..., dass Du und Jacqui
wundervolle, großzügige Menschen seid, und dass wir ein dumme
geschäftliche Meinungsverschiedenheit haben." Sie hätten über das
Szenario eines Rechtsstreits oft gesprochen, las Allen weiter. Als
der Regisseur sagte, Doumanian habe dies amüsant gefunden, begann die
bei der Vernehmung anwesende Angeklagte zu weinen.
Doumanian und ihr Lebensgefährte Safra produzierten insgesamt acht
Filme von Woody Allen, darunter "Geliebte Aphrodite", "Alle sagen - I
love you" und "Celebrity - Schön. Reich. Berühmt". Allen zufolge
sollen das Paar ihm mindestens zwölf Millionen Dollar (rund 12,7
Millionen Euro) schulden. Beide Beklagten haben die Vorwürfe
zurückgewiesen.(APA/Reuters)