Das erfolgreiche Brüderpaar kommt mit guten Erinnerungen nach Kanada, während bei McLaren die Angst vor einem Rückschlag regiert
Redaktion
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Stuttgart/Montreal - Mit ihrem Doppelerfolg beim Großen
Preis von Kanada haben Michael und Ralf Schumacher im Vorjahr
Formel-1-Geschichte geschrieben. Erstmals belegte ein Bruderpaar
in der Königsklasse des Motorsports die Plätze
eins und zwei. Am Sonntag möchten die beiden in Montreal dieses
historische Ereignis wiederholen. Allerdings hofft der Ferrari-Star,
dieses Mal seinen kleinen Bruder in die Schranken weisen zu können.
"Schumi II" möchte dagegen die Familienhierarchie erneut auf den Kopf
stellen und seinen Sieg wiederholen.
"Meist ein gutes Gefühl"
Der Weg zum Sieg führt aber über den vierfachen Weltmeister und
58-fachen GP-Sieger. "Schließlich ist der F2002 so gut, dass wir uns
überall Hoffnungen machen dürfen. Montreal ist eines dieser Rennen,
bei denen ich im Prinzip meistens ein gutes Gefühl habe", sagte
Michael Schumacher, der auf der 4,421 Kilometer langen
Hochgeschwindigkeits-Strecke bei zehn Starts vier Siege und drei zweite Plätze
herausgefahren hat.
Optimismus bei Williams-BMW
Im Vorjahr machte ihm allerdings der aufmüpfige junge Bruder einen
dicken Strich durch die Rechnung. "Schumi II" hofft am Sonntag
(Start: 19.00 Uhr MESZ/live ORF1) auf einen neuerlichen Erfolg.
"Natürlich würde ich nichts lieber tun, als dort wieder zu gewinnen",
sagte der Williams- BMW-Pilot. Auch sein Teamkollege Juan Pablo
Montoya ist optimistisch: "Wir sollten auch in diesem Jahr wieder
eine gute Figur in Kanada machen. Der BMW-Motor kann dort seine Kraft
ausspielen, und Michelin war für den Circuit Gilles Villeneuve schon 2001 recht gut sortiert."
Mit Power um Titelchance
Für die beiden weiß-blauen Verfolger (je 27 Punkte) ist angesichts
von 33 Zählern Rückstand auf den souveränen WM-Spitzenreiter Michael
Schumacher (60) Montreal praktisch die letzte Chance, im Titelrennen
noch einmal Anschluss zu finden. Power, Reifen und Bremsen
entscheiden auf dem Stop-and-Go-Kurs über Sieg und Niederlage.
Williams-BMW sollte hier insgesamt Vorteile im Vergleich zu Ferrari
haben.
"Schmerzvolle Erfahrung"
Möglicherweise sind sogar die Silberpfeile wie beim jüngsten
Überraschungserfolg David Coulthards in Monaco lachender Dritter.
Allerdings glaubt bei McLaren-Mercedes keiner so recht an einen
erneuten Coup. "Kanada kann eine schmerzvolle Erfahrung werden",
rechnet Teamchef Ron Dennis eher mit einem Rückschlag. Auch
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bremste: "Wir können wegen der
völlig unterschiedlichen Strecken-Charakteristik keine Wiederholung
des Monaco-Ergebnisses erwarten. Aber wenn Chassis, Motor und Reifen
voll miteinander harmonieren, ist ein gutes Resultat möglich."
(APA/dpa)
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